Die grössten Milchkonzerne der Welt

Nestlé steht auf Rang zwei. Der Schweizer Konzern ist inzwischen 5 Umsatz-Milliarden von der Nummer eins entfernt.

26.08.2022
letzte Aktualisierung: 23.05.2023
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Bild von: Stijn te Strake on Unsplash
Eigentlich sind Milchprodukte interessant. Die grössten Dairy-Konzerne der Welt konnten ihren Umsatz im vergangenen Jahr um fast 10 Prozent steigern. Nach einer Stagnation im Vorjahr setzte also wieder eine solide Erholung ein.
Die Anbieter konnten dabei höhere Preise durchsetzen, weil die Produktion und das Angebot nicht so steil hochkletterten wie Nachfrage.
Diese wurde erstens durch allerlei Nach-Corona-Erleichterungen angetrieben – und zweitens durch den stetig steigenden Importbedarf der Volksrepublik China.
All dies lässt sich einer Studie der Rabobank entnehmen. Die niederländische Grossbank analysiert jedes Jahr die Verschiebungen unter den Giganten der Milch: Wie entwickeln sich die organischen Umsätze? Wer fusioniert, wo werden Tochterfirmen und Marken hin- und hergeschoben?
  • Quelle: Mary Ledman, Richard Scheper – Rabobank: «Global Dairy Top 20: Movers and Shakers», August 2022.
Diesmal stellten die Analysten fest, dass das sogenannte M&A-Geschäft 2021 noch relativ normal war – aber im 2022 scheint die Luft draussen. Die Übernahme von FrieslandCampina Deutschland durch Müller Milch ist noch eines der seltenen Beispiele solch eines Milch-Deals.
Insgesamt bemerkt der Report der Rabobank, dass die beiden Riesen Lactalis und Yili die grössten Wachstumsraten verzeichneten. Beim französischen Familienkonzern Lactalis spielte die Übernahme des Käsegeschäfts von Kraft Heinz eine gewichtige Rolle. Aber auch organisch wuchs Lactalis um satte 4,7 Milliarden Dollar.
Eine erstaunliche Zahl. Oder anders formuliert: Nun beträgt der Vorsprung der Franzosen auf Nestlé – die Nummer zwei – 5,4 Milliarden Dollar. Das ist etwas mehr als der vereinigte Umsatz von Emmi, Cremo und Hochdorf zusammen.
Der Dairy-Bereich von Nestlé wiederum liegt bloss noch einen Hauch vor Danone – dem drittgrössten Milchverarbeiter der Welt. Überhaupt war das leichte Wachstum von Nestlé nur noch währungsbedingt: In Franken sank der Milchprodukte-Umsatz von 19,5 auf 19,4 Milliarden.
Kein Wunder auch: Das Management um Mark Schneider erachtet das alte Brot&Butter-Geschäft bekanntlich als weniger interessant denn Health Food oder Functional Food. Weshalb immer wieder mal Glacémarken an Froneri abgetreten wurden.
Froneri, das Joint-Venture mit Nestlé-Beteiligung, ist denn auch dieses Jahr neu auf der Rabobank-Liste. Der Glacékonzern setzte seine Zukäufe fort und verdrängte Kraft Heinz, das – siehe oben – seinen Käsebereich an Lactalis verkaufte hatte.
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