Mineralquelle Zurzach wird geschlossen

Auslöser waren die steigenden Energiepreise. Rund 70 Personen verlieren im Aargau die Stelle.

26.10.2022
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Dünne Margen: Die Mineralquelle in Bad Zurzach, Aargau  |  Bild: PD
Die Mineralquelle Zurzach stellt am Jahresende ihren Betrieb ein. Dies bestätigte Richard Hartinger gegenüber der «Schaumburg-Lippischen Landeszeitung» in Niedersachsen. Hartinger ist Geschäftsführer und Besitzer der Firma Riha Wesergold, zu der die aargauische Mineralquelle seit 1979 gehört.
Die Schliessung betrifft 68 Angestellte. Hartinger erklärte den Schritt mit den massiv gestiegenen Energiekosten – sie waren zumindest der Auslöser. Doch ohnehin sei die Mineralquelle Zurzach seit längerem defizitär gewesen. Hartinger verwies dabei auf die hohen Personalkosten in der Schweiz.

Eigenmarken-Hersteller für Migros, Denner, Lidl

Gegenüber Radio SRF bestätigte der Zurzacher Geschäftsführer Hanspeter Brunner die Schliessung: «Wir liefen in den letzten Jahren eher am Limit zwischen rot und schwarz, tendenziell schrieben wir rote Zahlen.»
In der Hauptsache füllt das Unternehmen günstige Eigenmarken für Migros, Denner oder Lidl ab – rund 100 Millionen Liter pro Jahr. Hier seien die Margen gering, so Brunner. Und die gestiegenen Energiepreisen liessen sich nicht einfach auf die Kunden abwälzen, da das Unternehmen meist längerfristige Verträge habe.
Zwar hatten Riha Wesergold und Zurzach damit geliebäugelt, unabhängiger zu werden und die eigene Marke «Original Zurzacher» bekannter, grösser und damit auch margenträchtiger zu machen. Aber dafür fehlte letztlich das Geld.
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