Mit Fretz Men verschwindet eine der letzten Schweizer Schuhmarken

120 Jahre nach seiner Gründung wird der Aargauer Schuhhersteller die Aktivitäten per Mitte 2023 einstellen.

28.12.2022
image
Bild: PD Fretz Men
Die Schweizer Schuhindustrie ist bald um einen traditionellen Namen ärmer: Das Unternehmen Fretz Men aus Fahrwangen (AG) schliesst laut einem Bericht der «Aargauer Zeitung» per Mitte 2023. Bis dahin wird der Betrieb geordnet heruntergefahren, die Lagerbestände werden verkauft.
Mit Fretz Men verschwindet eine der letzten Schweizer Schuhmarken. Bereits seit 2021 wurde die Fabrikation in der Schweiz eingestellt und ins Ausland verlagert. Nun gehen auch der Markenname und das Know-how verloren.

Fokus auf Herrenschuhe

Die Schuhmacherei wurde in der vierten Generation betrieben und hat in den letzten 120 Jahren insgesamt 25 Millionen Paar Schuhe hergestellt. Seit Mitte der 1960er-Jahre hatte sie auf die Fabrikation von robusten Herrenschuhen fokussiert. 1985 wurde die Sparte Damenschuhe eingestellt.
Wie CEO Vinzenz Lauterburg gegenüber der «Neuen Zürcher Zeitung» mitteilt, hat die Firma alleine in den letzten zehn Jahren einen zweistelligen Millionenbetrag in die Weiterentwicklung gesteckt – ohne Erfolg. Am Ende war es der Lockdown infolge der Covid-Pandemie gewesen, der dem Geschäft den Todesstoss gegeben hat, da die Fretz-Men-Schuhe vor allem im stationären Handel verkauft worden waren.
  • industrie
  • bekleidung
  • handel
  • non-food
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Decathlon Schweiz testet Verleih von Kindersportartikeln

Zudem kauft der Sporthändler aus Frankreich neuerdings gebrauchte Velos von seinen Kunden, um sie wieder zu vertreiben.

image

Schwäbisch-Cupertino: Die Schwarz Gruppe investiert massiv in die Künstliche Intelligenz

Der Lidl-Konzern entpuppt sich als treibende Kraft hinter dem ehrgeizigsten AI-Park Europas.

image

Migros: 62'000 Franken pro Mitarbeiter ++ 110 Millionen Credit-Suisse-Verluste

Die Preiserhöhungen, die Ladenflächen, die Standorte, die Fluktuation: Hier 8 Einsichten aus dem Reporting 2022 der Migros.

image

Migros steigerte Online-Umsätze um 15 Prozent

Insgesamt liefert der E-Commerce jetzt gut 10 Prozent zu den Konzern-Verkäufe.

image

DIY-Märkte: Die Heimwerker schaffen stetiges Umsatz-Wachstum

Auf den ersten Blick war 2022 sowohl in der Schweiz wie in Deutschland eher trübe. Auf den zweiten Blick sieht es schon besser aus. Insbesondere für den stationären Handel.

image

Aryzta-Konkurrent aus Belgien kommt in die Schweiz

Vandemoortele setzt mit Tiefkühl-Backwaren und Speisefetten jährlich 1,7 Milliarden Euro in 70 Ländern um. Nun peilt der Konzern hierzulande eine verstärkte Präsenz an.