Modell Froneri: Nestlé lagert Pizza-Business an Joint-Venture aus
Der Konzern gründet mit der Investment-Gesellschaft PAI einen Ableger für Tiefkühl-Pizzen. Der Firmensitz kommt nach Deutschland.
21.04.2023Unter zwei Dächern: Nestlé-Pizzamarken | Bilder: PDNestlé gründet mit der französischen Private-Equity-Firma PAI Partners ein Tiefkühl-Pizza-Unternehmen. Laut der Mitteilung aus Vevey handelt es sich dabei im ein Joint-Venture; daran wird Nestlé einen Minderheitenanteil («non-controlling stake») halten, aber gleich viel Stimmrechte wie PAI ausüben können.
In der neuen Gesellschaft werden die Tiefkühl-Pizzen aus mehreren Ländern zusammengefasst: Die Produkte sind derzeit unter den Markennamen Wagner, Buitoni sowie auch Garden Gourmet in Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, den Benelux-Staaten sowie in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich. Gemeinsam brachten sie Nestlé jährliche Umsätze von rund 400 Millionen Franken ein.
Saarland und Kampanien
Der Sitz der neuen Gesellschaft kommt nach Deutschland. Produziert wird in Nonnweiler (Saarland) und Benevento (Campania); in den beiden Fabriken werden heute bereits die Tiefkühlprodukte der Marken Wagner und Butoni hergestellt.
Nicht erwähnt wird die Tiefkühlpizza-Fabrik in Caudry, Nordfrankreich, die vor wenigen Wochen ihre Tore vollends schloss, nachdem ein Kolibakterien-Vorfall im Frühjahr 2022 zu einem Skandal und einem mehrmonatigen Produktionsabbruch geführt hat.
«Bleiben investiert»
PAI Partners ist für Nestlé ein alter Bekannter – und das gilt auch für die Form des Teamworks: Denn mit der Pariser Gesellschaft hält Nestlé seit 2016 den Glacé-Konzern Froneri. Auch da handelt es sich um ein Joint-Venture. Froneri beschäftigt rund 15'000 Angestellte in zwei Dutzend Ländern. Wichtige Beteiligungen von PAI im Konsumgüter-Bereich sind zudem Tropicana, Interflora und der Abfüller Refresco.
«Wir haben unser europäisches Pizzageschäft gründlich unter die Lupe genommen und sind zum Schluss gekommen, dass die Partnerschaft mit PAI die beste Basis bietet, um das volle Potenzial zu entwickeln», erklärt Marco Settembri, CEO Europe von Nestlé, zum Teilrückzug: «Nestlé wird in diesem Geschäft investiert bleiben und am künftigen Wachstum und der Wertschöpfung des Joint Ventures teilhaben, bei dem den Konsumenten und dem Detailhandel die allerbeste Pizza geboten wird.»
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