Mondelez nimmt Schweizer Startup unter die Fittiche
Die Firma heisst Cultivated Biosciences und hat ein neuartiges Fett entwickelt. Nun kommt sie in ein Förderprogramm des US-Konzerns.
14.09.2023Tomas Turner, Mitgründer und CEO; Dimitri Zogg, Mitgründer und CTO – hier bei der Verleihung des «Venture Kick» 2022 | Bild: Venture Kick.Der Snack- und Schokolade-Konzern Mondelez hat ein Forschungs- und Förder-Programm, bei dem er Startups unter seine Fittiche nimmt, die dereinst etwas zu seinen Kernthemen beitragen könnten. In diesem Jahr wählte eine Jury des R&D-Teams von Mondelez neun Unternehmen für den so genannten «CoLab Tech»-Akzelerator aus. Die Jungfirmen können nun in einem mehrmonatigen Austauschprogramm beim 30-Milliarden-Dollar-Riesen teilnehmen – und sie erhalten Zugang zu ausgewählten Partnern und Experten von Mondelez.
Eines dieser Startups kommt aus der Schweiz, konkret aus Saint-Aubin und Wädenswil: Cultivated Biosciences, gegründet 2021. Das Unternehmen entwickelt eine Fermentationstechnologie, mit der sich ohne Milch eine cremige Fettzutat herstellen lässt, die tierische Ingredienzen ersetzen kann.
Oder konkreter: Aus Hefe und Zucker entwickelt Cultivated Biosciences ein pflanzliches Fett, das beispielsweise für die Käse- und Eiscremeherstellung eingesetzt werden kann.
Die weiteren Förderprojekte von Mondelez sind:
Captic, Belgien. Das Startup liefert KI-Lösungen, welche in die Produktionsprozesse eines Unternehmens integriert werden können, um dort die Effizienz zu steigern.
Computomics, Grossbritannien. Die Plattform des britischen Unternehmens nutzt maschinelles Lernen und Meta-Genomanalysen, um verschiedene Krankheitserreger in Echtzeit zu überwachen – und um so die Lebensmittel-Produktion sicherer zu machen.
Eggmented Reality, Israel. Das Startup nutzt Materialwissenschaften und Präzisionsfermentation, um massgeschneiderte Lösungen für die Funktionalität von Inhaltsstoffen zu entwickeln.
Epogee, USA. Das Startup stellt ein verändertes Pflanzenöl her, das im Vergleich zu herkömmlichen Fetten und Ölen bis zu 92 Prozent an Kalorien einspart. Zugleich sollen Mundgefühl und Textur bewahrt werden.
Prote-in, Italien. Dieses Startup produziert kohlenstoffnegative Proteine mit einer eigenen CO2-Fermentationstechnologie – die 1,8 Kilo eingefangenes CO2 pro Kilo Einzelzellprotein ausgleicht.
SoilTech Wireless, USA. Das Unternehmen entwickelt drahtlose Sensortechnologie und Datenanalyseplattformen, um die Optimierung, Nachhaltigkeit und Rückverfolgbarkeit in der gesamten globalen landwirtschaftlichen Lieferkette voranzutreiben.
Stephane Thermal Runs, Frankreich. Dieses Startup hat spezielle Sensoren und Software entwickelt, um das thermische Profil in gebackenen Snacks zu verbessern.
WNWN Food Labs, Grossbritannien. Dieses Unternehmen nutzt Fermentation, um alternative Kakaozutaten herzustellen. Sein Produkt: «Cocoa-free chocolate».
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