Mondelez will weg von Kaugummis und Halsbonbons
Der Toblerone-Konzern sucht Käufer für Marken wie Trident und Halls. Das ist auch eine Folge von Covid-19.
12.05.2022«Mondelez International baut sein Portfolio um, mit der langfristigen Vision, das Wachstum zu steigern und 90 Prozent des Umsatzes mit Schokolade und Keksen – inklusive Backwaren-Snacks – zu erzielen»: Mit diesem Statement erklärt der Nahrungsmittelkonzern aus Illinois, weshalb er sein Snack-Portfolio noch weiter zuspitzen will.
Was damit gemeint ist, konkretisierte CEO Dirk Van De Put bei einem Investoren-Call: Die Marken Trident, Dentyne und Halls sollen abgestossen werden – zumindest in Europa und Nordamerika (allerdings nicht in den Schwellenländern).
Zum Trost lieber Toblerone
Das Geschäft mit Kaugummis und Halswehtabletten kam ins Visier, nachdem es in den letzten zwei Jahren einen massiven Rückschlag erlitten hatte: Lockdowns und der Trend zum Homeoffice liessen die Verkäufe von Kaugummis einbrechen. Und in Zeiten von Masken waren auch Halsweh-Lutscher weniger gefragt.
Inzwischen erholte sich der Absatz solcher Kiosk-Produkte zwar wieder, er erreichte aber nicht das Vor-Krisen-Niveau. Ohnehin war der Kaugummi-Markt schon seit Jahren eher unter Druck.
Der Hersteller von Marken wie Toblerone, Oreos, Milka und Cadbury profitierte derweil mit seinen anderen Produkten von der Pandemie: Süsswaren wurden in jenen trostlosen Zeiten stärker nachgefragt, die Verkäufe strebten klar nach oben. Und so erzielte Mondelez im letzten Geschäftsjahr 2021 einen soliden Anstieg der Umsätze um 8 Prozent auf 28,7 Milliarden Dollar.
Kein Zeitdruck
Die erzwungene Gewichtsverschiebung – weg vom Kaugummi, hin zum Snack – soll nun fortgeführt werden, hier wittert das Team um Dirk Van de Put die grösseren Wachstumschancen. Letztes Jahr übernahm Mondelez International die Gebäckfirma Chipita sowie die mexikanische Candy-Firma Ricolino.
Wer würde nun aber Trident und Halls kaufen? Das ist noch ganz offen. Mondelez International hat erst begonnen, nach Interessenten zu suchen. Man habe keinen Zeitdruck.
- Quellen: «Reuters», «CNN Business», «Just Food».
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