Nestlé sagt: «Smeals» ist der Food-Trend für 2023

Nicht mehr drei Mal am Tag viel, sondern fünf oder sechs Mal wenig: Die US-Nestlé-Tochter sieht darin eine wichtige Verschiebung im Ess-Verhalten.

23.12.2022
image
«Hot Pockets»: Nestlé-Produkt, das zum «Smeals»-Food-Bedürfnis passt   |   Bild: PD Nestlé Professional.
Die Neigung vieler Menschen, statt dreimal täglich etwas Ordentliches lieber fünf oder sechs Mal eine kleinere Mahlzeit zu sich zu nehmen, gibt es seit Jahrzehnten. Doch nun hat der Trend einen neuen Namen: Smeals.
Das Wort hat die US-Division von Nestlé jetzt in Umlauf gebracht, genauer: ihr Chief Strategy Officer Mel Cash. In einem Beitrag auf der Konzern-Website, der wichtige Trends im Food-Bereich diskutiert, macht Cash daraus auch gleich ein veritables Movement.

TK-Pizza oder Sandwich

Sie führt als Produkt-Beispiele DiGiorno Pizzas or our Hot Pockets Deliwich auf – «ein schnelles und einfaches Sandwich, das Sie morgens aus dem Gefrierschrank nehmen können und das rechtzeitig für einen Nachmittagssnack auftaut».
Das sind nicht gerade die idealen Begleiter auf dem Weg zu einer gesunden Ernährung, wie sie sich Nestlé eigentlich auf die Fahnen geschrieben hat. Eher schon leisten sie Vorschub für einen anderen Trend: den der Snackficiation. Mit diesem sieht etwa das deutsche Zukunftsinstitut das Ende der herkömmlichen Mahlzeiten kommen.
Ähnlich also wie Mel Cash. Als Schlagwort für eine neue Food-«Bewegung» klingt Smeals allerdings knackiger und verbal leichter verdaulich als das sperrige Snackification mit seinem wissenschaftlichen Beiklang.
Es wird interessant zu sehen sein, ob die beiden Begriffe Ende des Jahres 2023 gebräuchlich sein werden – oder ob sie wie schon viele Marketing-Slogans vor ihnen bis dann gegessen sind.
Denn dass bei der Erfassung und Benennung so eines Trends auch (oder zuvorderst) um Marketing geht, liegt auch nahe. Wie heisst es doch bei Nestlé USA? «Unsere Markenteams haben hart daran gearbeitet, neue Produkte für die Smeals-Bewegung zu entwickeln».
  • nestlé
  • industrie
  • food
  • marketing
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Denner: +1.1 Prozent. Fenaco: +1.2 Prozent.

Die ersten Signale aus der Lohnrunde im Detailhandel stellen klar: Es reicht bestenfalls für den Teuerungsausgleich. Und auch das nur knapp.

image

Unilever streicht deutlich weniger Jobs als befürchtet

Im Sommer plante der Konsumgüter-Gigant noch den Abbau von 3'200 Stellen. Nun dürften noch halb so viele Jobs betroffen sein.

image

Das Pflanzen-Steak darf Steak genannt werden

Und Veggie-Wurst ist Wurst: Das oberste Gericht der Europäischen Union wandte sich gegen die Fleisch- und Milch-Lobby. Ein Entscheid, der auch fürs Marketing in der Schweiz bedeutsam ist.

image

Cedric El-Idrissi: Von Coca-Cola zu Kägi

Der ehemalige Spitzensportler aus dem Seeland übernimmt die Leitung des Waffel- und Biscuit-Spezialisten aus dem Toggenburg.

image

Nespresso kann man auch aufs Brot streichen

In den USA bringt der Kaffeekapsel-Hersteller jetzt Honig und Sirup auf den Markt: Imagebildung durch Markenerweiterung.

image

Waterdrop: Ricola steigt bei Drinks-Startup ein

Der Schweizer Kräuterbonbon-Spezialist und der österreichische Brausewürfel-Hersteller teilen gemeinsame Werte – und USA-Pläne.