Orior: Gewinnrückgang und Wechsel im Management

Das Mutterhaus von Marken wie Rapelli, Biotta und Fredag machte 2023 deutlich weniger Gewinn.

13.03.2024
image
Neu im VR: Felix Burkhard, Patrick Müller  |  Bilder: Galenica, Müller Milk & Ingredients UK
Es sei ein herausforderndes Geschäftsjahr gewesen, schreibt Orior in einer Ad-hoc-Mitteilung. Zwar stieg der Nettoerlös gegenüber dem Vorjahr um 1 Prozent auf 643,1 Millionen Franken, der Betriebsgewinn reduzierte sich jedoch auf 59,2 Millionen. Die Ebitda-Marge des Zürcher Food-Konzerns liegt damit bei gut 9 Prozent.
«Wir konnten trotz anspruchsvollen Rahmenbedingungen ein organisches Wachstum von 2,1 Prozent realisieren», kommentiert der CEO Daniel Lutz das Ergebnis: «Dies unterstreicht, dass zahlreiche Bereiche sehr gut gelaufen sind.» Es sei dem Unternehmen aber margenseitig nicht gelungen, die Kumulation der ungünstigen Ereignisse wettzumachen oder auszugleichen.
Dennoch ist für Lutz klar: «Wir werden die Rentabilität wieder steigern.» Orior habe in den letzten Jahren gezeigt, dass es auf Marktveränderungen reagieren kann.

Rapelli und Biotta steigerten Gewinn

Besser sah es beim auf Convenience-Food, Fleischveredelung und Gemüse- und Fruchtsäfte spezialisierten Unternehmen in der Sparte International aus – speziell bei Culinor Food Group und Casualfood und in der Schweiz jene von Rapelli und Biotta.
Die Kumulation ungünstiger Faktoren habe dazu geführt, dass die hohen Wachstumserwartungen von 4 bis 6 Prozent nicht erreicht werden konnten, schreibt Orior weiter und nennt als Hauptgründe die Inflation, die Teuerung beim Schweinefleisch sowie sparsamere Konsumentinnen und Konsumenten, die vermehrt auf preiswertere Produkte mit tieferen Margen auswichen.

Veränderung im Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung

Verwaltungsratsmitglied Walter Lüthi steht nicht für eine Wiederwahl zur Verfügung. Neu hinzu kommen Felix Burkhard und Patrick M. Müller.
Burkhard ist CFO und Mitglied der Geschäftsleitung der Pharmahandels-Gruppe Galenica. Müller leitete bis vor Kurzem als CEO das britische Home Delivery Unternehmen Milk & More und gilt als ausgezeichneter Kenner des europäischen Lebensmittelmarktes.
Auch in der Konzernleitung kommt es zu einer Veränderung. Finanzchef Andreas Lindner zieht sich auf Anfang 2025 zurück. Orior sucht nun einen geeigneten Nachfolger.
Die Orior-Gruppe mit Sitz in Zürich beschäftigt knapp 2'000 Personen. Ihre Aktien sind an der Schweizer Börse SIX kotiert und breit gestreut; die grössten Aktionäre sind diverse Schweizer Banken und Fonds-Gesellschaften.
Das breit aufgestellte Food&Beverage-Unternehmen führt rund zwanzig Marken, aufgeteilt auf drei Divisionen respektive Segmente:
  • Convenience mit Fredag, Le Patron, Pastinella und Biotta.
  • Refinement mit Rapelli, Albert Spiess und Möfag.
  • Das Segment International mit den Kompetenzzentren Culinor Food Group und Casualfood sowie mit der Kommissionierungs- und Vertriebsplattform Spiess Europe.

  • food
  • industrie
  • convenience
  • fleisch
  • personelles
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Wechsel im Management von Valora Food Service

Die Sparte Food Service wird aufgeteilt. Die beiden Valora-Internen Sebastian Kayser und Sebastian Gooding übernehmen vom bisherigen CEO Thomas Eisele.

image

Hochdorf hofft auf Verkauf von Swiss Nutrition

Der Milchverarbeiter kommt bei der Suche nach einem Investor nicht weiter und will sich nun auf dem Verkauf der Tochtergesellschaft HSN konzentrieren.

image

Aryzta stagnierte im ersten Quartal

Der TK-Backwarenkonzern aus Schlieren sieht es positiv: Die Prognosen erwiesen sich als korrekt, die Verschuldung kann weiter abgebaut werden.

image

And the Winner is ... alkoholfreies Bier aus Uster

Die vierte Ausgabe des Swiss Beer Award prämierte 165 Biere. Darunter exotische Gebräue wie Sauerbier oder Pflanzenbier – und trendige ohne Promille.

image

Nestlé bekommt neuen Europa-Chef

Der CEO der Zone Europa, Marco Settembri, geht in Pension. Sein Nachfolger wird Guillaume Le Cunff, aktuell CEO von Nespresso.

image

Zwei Preisvergleiche, unterschiedliche Resultate

Zeitschriften und TV-Sendungen im Dienste der Konsumenten lieben Preisvergleiche. Nicht immer kommen sie zum gleichen Resultat – und Coop ist nicht immer am teuersten.