Otto Group warnt: Umsatzdämpfer und Gewinneinbruch
Rabattschlachten und hohe Lagerbestände, sparsamere Kunden und kleinere Warenkörobe: Der zweitgrösste Online-Händler Deutschland warnt vor tieferen Gewinnen.
22.02.2023Bild: PD Otto Group GmbH & Co. KGDer zweitgrösste Online-Händler Deutschlands nach Amazon – die Otto Group – liefert in einer Ad-hoc-Information zum Geschäftsgang ein eher ernüchterndes Bild ab. Der Konzern erwartet fürs laufende Geschäftsjahr einen E-Commerce-Umsatz von 12,1 Milliarden Euro; das Finanzjahr 2022/23 von Otto schliesst Ende Februar ab.
Der Umsatz wäre damit gleich hoch wie im Vorjahr 2021/22. Auf vergleichbarer Basis (also ohne Zu- und Verkäufe von Firmenteilen) sei der Umsatz rund zwei Prozent tiefer, so die Mitteilung weiter.
Niedrig & einstellig
In Deutschland seien Ottos E-Commerce-Umsätze um rund 8 Prozent auf knapp 7,5 Milliarden Euro gesunken; im Ausland stiegen sie indessen um rund 8 Prozent auf 4,6 Milliarden.
Zum Vergleich: Im Vor-Corona-Jahr 2019/2020 hatte der E-Commerce-Umsatz des Hamburger Handelshauses rund 8 Millirden Euro betragen.
Rabattschlachten
Für das nächste Geschäftsjahr 2023/24 rechnet das Otto-Management mit einem «niedrigen einstelligen Wachstum» im E-Commerce. Das Kostenbewusstsein der Kunden werde wohl noch stärker in den Fokus rücken, zudem müssen die hohen Warenbestände weiterhin über Rabatte abverkauft werden.
Bereits dieses Jahr sei ein Shift in den Sortimenten und ein Rückgang der durchschnittlichen Warenkorbgrössen bemerkbar gewesen. Zum Beispiel sanken die Umsätze bei Elektronik und Haushaltsgeräten im Kalenderjahr 2022 gegenüber 2021 um fast zehn Prozent.
An einer Pressekonferenz in Hamburg konkretisierte der E-Commerce-Vorstand von Otto, Sebastian Klauke, dass der Gewinn «definitiv sehr deutlich zurückgehen» werde. Einerseits seien die Kosten für Rohstoffe, Energie und Logistik deutlich gestiegen; andererseits sei klar, «dass wir diese Kostensteigerungen nicht eins zu eins an unsere Kunden weitergeben können.»
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