Planted baut Produktion aus

Der Schweizer Veggie-Entwickler Planted bringt ein Alternativ-Steak auf den Markt. Es soll dank einem neuartigem Fermentationsprozess saftig und zart daherkommen wie ein Beef-Steak.

12.03.2024
image
Fleisch? Nix da. Bohnenmehl und anderes Grünzeug.| Bild: Planted Foods AG
Das Fleischersatzsteak besteht aus Zutaten wie Sojaprotein, Rapsöl, Bohnen- und Reismehl sowie einer Mischung aus mikrobiellen Kulturen: So kündigt Planted seinen neuen Steak-Ersatz an. Es habe einen Umami-Geschmack, enthalte viel Eiweiss und Ballaststoffe sowie Mikronährstoffe wie Vitamin B12 und Eisen. Dabei habe es nur einen geringen Anteil an gesättigten Fettsäuren.
Und vor allem erzeuge die Herstellung des Pflanzensteaks 97 Prozent weniger CO2 als das tierische Pendant.

Vom Maggiwürfel zum Pflanzenbeef

Mit der Lancierung des Pflanzen-Steaks vermeldet die Planted Foods AG auch eine Erweiterung der Produktionskapazitäten durch eine neue Fermentationsanlage in Kemptthal. Dort produziert Planted in der ehemaligen Bouillonfabrik der Firma Maggi.
Das Steak auf Pflanzenbasis stelle selbst anspruchsvollste Gaumen zufrieden, behauptet Mitgründer und Geschäftsleitungsmitglied Lukas Böni: «Das ist ein echter Wendepunkt – nicht nur für uns, sondern für die gesamte Branche. Kein anderes Steak auf pflanzlicher Basis verwendet ausschliesslich natürliche, rein pflanzliche Zutaten, keine Zusatzstoffe und zeichnet sich durch eine derartige Saftigkeit und Zartheit aus.»

50 Köche für ein Stück Fleisch

Während des Forschungs- und Entwicklungsprozesses arbeitete Planted Foods AG mit mehr als 50 Gastronomen zusammen, um ein Stück Fleisch zu entwickeln, das in Geschmack, Textur, Verarbeitung und Geschmackserlebnis überzeuge.
Einer der Testimonials, die Planted anführt, ist Peter Schärer von der Kronenhalle in Zürich. Er sagt: «Das Planted-Steak erfüllt sehr anspruchsvolle kulinarische Ansprüche und ermöglicht uns Köchen, uns auf das zu konzentrieren, was wir am besten können: Emotionen erzeugen und mit anderen teilen.»
Das Sortiment der Planted Fleischersatzprodukte umfasst mittlerweile unter anderem Burger, Pouletbrüstchen natur, Bratwürste, Spiesschen und Wiener Schnitzel. Die Produkte sind in Lebensmittelgeschäften, der Gastronomie und den Speisewagen der Deutschen Bahn erhältlich.
Die Planted Foods AG wurde 2019 von einem Gründerteam bestehend aus vier jungen Männern als ETH-Startup ins Leben gerufen und hatte von Anfang an grosse Ambitionen: «Wir wollen grundsätzlich das Tier auf dem Teller ersetzen», sagte damals Co-Gründer Jenny. Dies mit rein pflanzlichen Rohstoffen. Geldgeber bei der Gründung waren Vegi-Restaurantbesitzer Rolf Hiltl, Denner-Erbe Philipp Gaydoul und Stefan Schmidheiny.

  • vegan
  • food
  • industrie
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Migros Aare: Keine Seniorenrabatte mehr im Supermarkt

Das Angebot der Genossenschaft im Raum Bern, Aargau und Solothurn war ohnehin eine Ausnahme im Migros-Universum.

image

Denner: +1.1 Prozent. Fenaco: +1.2 Prozent.

Die ersten Signale aus der Lohnrunde im Detailhandel stellen klar: Es reicht bestenfalls für den Teuerungsausgleich. Und auch das nur knapp.

image

Unilever streicht deutlich weniger Jobs als befürchtet

Im Sommer plante der Konsumgüter-Gigant noch den Abbau von 3'200 Stellen. Nun dürften noch halb so viele Jobs betroffen sein.

image

Das Pflanzen-Steak darf Steak genannt werden

Und Veggie-Wurst ist Wurst: Das oberste Gericht der Europäischen Union wandte sich gegen die Fleisch- und Milch-Lobby. Ein Entscheid, der auch fürs Marketing in der Schweiz bedeutsam ist.

image

Cedric El-Idrissi: Von Coca-Cola zu Kägi

Der ehemalige Spitzensportler aus dem Seeland übernimmt die Leitung des Waffel- und Biscuit-Spezialisten aus dem Toggenburg.

image

Nespresso kann man auch aufs Brot streichen

In den USA bringt der Kaffeekapsel-Hersteller jetzt Honig und Sirup auf den Markt: Imagebildung durch Markenerweiterung.