Planted kriegt neues Kapital – unter anderem von Tengelmann
Der Alternativ-Fleisch-Produzent lanciert demnächst grössere Whole-Cut-Stücke. Und er plant ein weiteres Werk.
1.09.2022Will in Deutschland in aller Munde: Planted-Aktion mit Riesenhuhn aus Pflanzen in Berlin, Oktober 2021 | Bild: PDPlanted erhält neues Kapital: Diverse Investoren führen dem Alternativ-Fleisch-Unternehmen 70 Millionen Franken zu. Angeführt wird die Finanzierungsrunde von der Venture-Capital-Firma L Catterton; diese sitzt in Greenwich, Connecticut, verwaltet aber hauptsächlich Geld der französischen LVMH-Familie Arnault.
Neu zu den Aktionären gehört auch Tengelmann Ventures, also der Startup-Förderer des deutschen Detailhandelskonzerns.
Letztes Jahr hatte Planted 36 Millionen Franken eingesammelt. «Wir sind stolz darauf, das am schnellsten wachsende Unternehmen für alternative Proteine in Europa zu sein», sagt Mitgründer Christoph Jenny. Das frische Geld soll helfen, das Wachstum zu beschleunigen, eine weitere Produktionsstätte zu bauen sowie die Produktpalette zu erweitern.
Biostrukturiert ist besser
Dabei will Planted mehr ganze beziehungsweise grössere «plant-based» Fleischstücke auf den Markt bringen. Derzeit stecke man in der Endphase zur Markteinführung verschiedener Whole-Cut-Produkte wie Chicken Tenders, Patties und einer Alternativ-Hühnerbrust. Zuerst sollen diese Produkte der Gastronomie zur Verfügung stehen.
Die Hühnerbrust führt Planted mit dem Sternekoch Tim Raue ein, sie wird ab Mitte September 2022 in dessen Restaurant in Berlin auf der Karte stehen.
Die Macher von Planted sind überzeugt, «dass biostrukturierte Proteine in Zukunft tierisches Fleisch in Bezug auf Geschmack, Nachhaltigkeit, Gesundheit, Effizienz und Preis übertreffen werden», so die Mitteilung.
Weiter will Planted nächstes Jahr mehrere neue europäische Märkte erschliessen. Dazu soll auch die Produktionskapazität in Kempthal – die derzeit über eine Tonne pro Stunde erreichen kann – durch ein weiteres Werk ergänzt werden.
Das ETH-Spinoff Planted, gegründet 2019, stellt Fleisch aus alternativen Proteinen wie Erbsen, Hafer und Sonnenblumen her. Ziel ist es, mit natürlichen Zutaten einen «perfekten Biss» zu erreichen. Das Unternehmen beschäftigt rund 65 Angestellte.
«Um auch Fleischessende zu überzeugen, ist es entscheidend, dass wir ‚besseres Fleisch als Tierfleisch‘ herstellen – also ein besseres Geschmackserlebnis und einen günstigeren Preis anbieten bei geringeren Umweltauswirkungen und guten Zutaten», sagt Firmen-Mitgründer Christoph Jenny. «Diese Parameter stehen bei uns immer im Mittelpunkt.»
- Mehr: Unilever holt Startups nach Thayngen. Das Ostschweizer «Food Valley» weitet sich aus: Auf dem «Knorri»-Areal entsteht ein Kompetenzzentrum für die Ernährung der Zukunft.
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