Proteste gegen geplante Micarna-Fabrik
Wo kann man in der Schweiz noch einen Schlachthof bauen? Ein Testfall dazu findet sich im Kanton Freiburg.
23.11.2022In Saint-Aubin entwickelte der Kanton Freiburg in den letzten drei Jahren den «AcriCo-Campus»: Die Anlage und das Gelände soll der Forschung und Produktion in den Bereichen Ernährung, Landwirtschaft und Biomasse dienen.
Nun will Micarno auf diesem Campus auch eine Geflügelfabrik bauen. 40 Millionen Hühner sollen dort jedes Jahr geschlachtet werden; es würde also einer der grössten Schlachthöfe der Schweiz.
Passt das? Eine Bürgerinitiative schüttelt nun den Kopf. Die Organisation Eco-Transition La Broye hat nun eine Petition gegen den Bau lanciert. Unterstützt von Greenpeace sammelte sie bislang 3600 Unterschriften und reichte sie gestern bei der Staatskanzlei in Freiburg ein (mehr).
Dabei geht es zum einen um die üblichen Nachbarschafts-, Zonen- und Verkehrsaspekte. Das Hauptargument aber dreht sich darum, dass solch ein «Mega-Geflügelschlachthof» in keiner Weise nachhaltig ist – sei es unter Klima- oder Tierwohl-Aspekten, sei es wegen des Wasserverbrauchs. Auch widerspreche die Anlage dem Ziel, den Pro-Kopf-Fleischkonsum zu senken.
Das Problem der Initianten: Der Verkauf des entsprechenden Landes an die Micarna war im Oktober 2020 vom Kantonsparlament gutgeheissen worden.
Ihre Hoffnung: Der Vertrag enthält ein Rückkaufsrecht in der Höhe des Verkaufspreises, falls der Bau des Schlachthofes bis Januar 2025 nicht begonnen hat.
Artikel teilen
Loading
Comment
Home Delivery
Auch interessant
Patrick Schmollinger ist Head of Central Europe bei Mammut
Der Schweizer Hersteller von Bergsportartikeln ernannte den bisherigen Verkaufschef von Uvex Sports zum Vertriebsleiter für die DACH-Länder und Italien.
Schrumpflation: Auch Edeka plant Preis-Pranger
Die Idee von Carrefour zieht Kreise. Man wolle «die Kunden auf das Thema aufmerksam machen», heisst es in Deutschland.
Die EU erschwert Greenwashing mit neuem Gesetz
Angaben wie «grün», «umweltfreundlich» oder «biologisch abbaubar» auf Packungen und in der Werbung werden verboten, wenn sie nicht eindeutig nachweisbar sind.
Ricola ist in den USA mit einer Sammelklage konfrontiert
Die Packungsangaben auf dem Produkt «Nasal Care» des Schweizer Bonbonherstellers seien irreführend, bemängelt eine Klägerin aus Florida.
Zucker- und Junk-Food-Steuern stossen auf breite Ablehnung
Allerdings: Die Ablehnung in der Schweiz ist deutlich weniger breit als noch vor Kurzem…
Hero plant Schliessung des Werks in Lenzburg
Ein Konsultationsverfahren wurde eingeleitet. Etwa 55 Angestellte wären betroffen.