Ralph Lauren startet Recycling-Programm für Kaschmirwolle
Wer will, kann im Internet eine Postetikette bestellen und damit seinen alten Pullover gratis zur Wiederverwertung nach Italien schicken.
30.01.2023Wieverwertung bei Re-Verso in der Toskana | Bild: PDEs ist offensichtich: Das Re-use- und Recykling-Prinzip breitet sich derzeit in alle Verästelungen unserer Produkte und Güter aus. Das jüngste Beispiel bietet die Upper-Class-Marke Ralph Lauren: Sie nimmt ab sofort gebrauchte Kaschmir-Kleidungsstücke in ein Recykling-Programm.
Konkret kann man auf einer Spezialseite ein Portoetikett verlangen; dieses bekommt man dann zugeschickt, ganz gleich, ob man in den USA, in Grossbritannien oder in Europa wohnt.
Mit dem Etikett kann man den Stoff dann gratis an die Firma Re-Verso senden: Das Unternehmen in der toskanischen Stadt Prato ist spezialisiert auf die Wiederaufbereitung von gebrauchten Stoffen für die italienische Modeindustrie.
- Recycling: Schweizer Altkleider reisen durchschnittlich 6'200 Kilometer.
- Zalando stoppt Secondhand-Annahme in Belgien und Frankreich. Die Erklärung: Das Angebot entspricht nicht der Nachfrage.
Das Ganze wirkt vielleicht nicht unbedingt originell. Schliesslich pflegen die Mode-Unternehmen schon zahllose Rücknahme- und Recycling-Programme. Speziell ist (neben dem eher im Luxusbereich angesiedelten Absender) allerdings der Aspekt, dass sich Ralph Laurens Programm auf exakt ein Material konzentriert – Kaschmirwolle.
Fünffach tadellos
Damit steigen die Chancen, dass das Kleidungsstück nicht irgendwie verramscht wird oder dass der Stoff nicht als Putzfäden endet; sondern dass er eine adäquate neue Verwendung findet (mehr dazu).
Natürlich dient die Aktion auch der Imagebildung. Zeitgleich mit der Ankündigung lancierte Ralph Lauren einen Kaschmirpullover zum Preis von 995 Dollar, bei dem man eine volle Nachhaltigkeitsgarantie bekommt. Das entsprechende Zertifikat verspricht, dass das feine Stück in fünf Kategorien tadellos ist: Gesundheitssschutz, Produktzirkularität, Luftreinhaltung und Klimaschutz, Wasser- und Bodenschutz sowie soziale Fairness.
Tally Weijl sammelt bald europaweit
Die Modekette Tally Weijl baut ihre Zusammenarbeit mit dem Recycling-Dienstleister I:CO weiter aus. Das Unternehmen ist auf das Sammeln, Sortieren und Wiederverwenden gebrauchter Textilien und Schuhe spezialisiert. Es wird dereinst Tally-Weijl-Produkte in ganz Europa recyceln. Die Kundinnen und Kunden können nun Kleider und Schuhe in allen Tally-Weijl-Filialen in der Schweiz und Frankreich abgeben; im Laufe des Jahres 2023 sollen weitere Filialen in anderen EU-Ländern hinzukommen.
Artikel teilen
Loading
Comment
Home Delivery
Auch interessant
Aldi Suisse: Back to the Kerngeschäft
Der Discounter strafft sein Angebot an Non-Food-Produkten beziehungsweise –Aktionen.
Competec holt Marketing-Chef in die Konzernleitung
Der ehemalige Migros-Manager Roman Reichelt übernimmt die neue Funktion des Chief Marketing & Communications Officers.
Orior: Sacha D. Gerber wird Finanzchef
Der ehemalige Emmi- und Calida-CFO löst im Januar Andreas Lindner ab.
Nespresso kann man auch aufs Brot streichen
In den USA bringt der Kaffeekapsel-Hersteller jetzt Honig und Sirup auf den Markt: Imagebildung durch Markenerweiterung.
Emmi: Stagnierender Umsatz, höhere Rendite
Insgesamt konnte der Milchverarbeiter im ersten Halbjahr mehr Produkte verkaufen.
Schluss mit der Tierquälerei: Zulassung für kultivierte Foie Gras in der Schweiz beantragt
Ein französisches Unternehmen will seine Entenleber-Pastete in ganz Europa und den USA ausrollen.