Schnelldreher: Die Weltmarktführer zeigen Muskeln
Die 50 wichtigsten Konsumgüter-Konzerne haben ein sehr erfolgreiches Jahr hinter sich. Man könnte fast von einem Comeback sprechen.
26.09.2022Nestlé-GV mit Konzernchef Mark Schneider | Bild: PDSeit 20 Jahren untersucht die britische Strategieberatungs-Firma OC&C, welche Grosskonzerne im Konsumgüter-Bereich am meisten Umsatz- und Ertragskraft haben, und listet sie dann als «Top 50» der Branche.
Beachtet wird die Entwicklung beim Umsatz mit Alltagsgütern (FMCG) – sowie bei den Margen.
Die Studie zum Jahr 2021 – jetzt veröffentlicht mit dem britischen Fachorgan «The Grocer» – zeigt ein starkes Comeback: Die Schnelldreher-Industrie legte 2021 ein solides Wachstum hin, das über die Rückschläge in der Corona-Phase hinausging.
Mehr Umsatz- als Gewinnwachstum
Die Medaillenplätze gingen an sehr übliche Verdächtige: Nestlé erwies sich wie schon in den Vorjahren als umsatz- und ertragsstärkster Konzern. Es folgen Procter & Gamble vor PepsiCo vor Unilever.
Aber interessant ist das Gesamtbild: Alles in allem stiegen die Umsätze der «Top 50» um 9,3 Prozent – nach 1,1 Prozent im Vorjahr. Sowohl bei den Volumina als auch bei den Preisen (respektive beim Wert des Produkteangebots) legten die globalen Schnelldreher-Giganten zu.
—
Dazu half einerseits, dass die Spirituosen- und Bier-Konzerne davon profitierten, dass die Gastronomie in den meisten Weltgegenden nicht mehr unter der Lockdown-Fuchtel waren: Also legten sie um 11 Prozent zu. Auf der anderen Seite konnten auch die Lebensmittel- und Getränke-Hersteller ihre Verkäufe um 11 Prozent steigern.
Knapp die Hälfte der erfassten Unternehmen (24 an der Zahl) weisen aus, wie sich das organische Wachstum entwickelt hat; und nimmt man nur diese Gruppe, so zeigt sich ein Volumenwachstum von 3,4 Prozent, dem ein Preis/Mix-Wachstum von 4,5 Prozent gegenübersteht – so dass am Ende ein organisches Wachstum von 7,9 Prozent herauskommt.
Dies im Vergleich zu nur 1,7 Prozent im Jahr 2020. Oder im Vergleich zu 3,9 Prozent im Vor-Corona-Jahr 2019.
Allerdings: Bei der Rentabilität war die Entwicklung nicht ganz so überzeugend. Die Bruttomargen der «Top 50» sanken minim (um 0,1 Prozent).
Allerdings konnten die Konzerne auch die Kosten senken – so dass die bereinigten Ebit-Margen sich am Ende um 0,7 auf 19,1 Prozent verbessern konnten.
Artikel teilen
Loading
Comment
Home Delivery
Auch interessant
Nespresso kann man auch aufs Brot streichen
In den USA bringt der Kaffeekapsel-Hersteller jetzt Honig und Sirup auf den Markt: Imagebildung durch Markenerweiterung.
Migros Bio: Wo die Knospe drauf ist, ist Schweiz drin
Ausländische Bio-Angebote werden nicht mehr mit dem bekannten Knospen-Signet ausgezeichnet.
Emmi: Stagnierender Umsatz, höhere Rendite
Insgesamt konnte der Milchverarbeiter im ersten Halbjahr mehr Produkte verkaufen.
Einst Migros, jetzt Coop: Transgourmet schluckt Saviva
Der Gastro-Zulieferer wird mit allen Mitarbeitern von der Coop-Grosshandels-Tochter übernommen.
Schluss mit der Tierquälerei: Zulassung für kultivierte Foie Gras in der Schweiz beantragt
Ein französisches Unternehmen will seine Entenleber-Pastete in ganz Europa und den USA ausrollen.
Passugger holt Jungunternehmer in Geschäftsleitung
Der 29-jährige Thomas Schreiber aus Chur ist regional verwurzelt – und soll zugleich zukunftsorientierte Denkweisen einbringen.