Schweizer Bauern setzten deutlich mehr Pestizide ein
Im letzten Jahr versprühten sie gut 2'200 Tonnen Pflanzenschutzmittel. Der Hauptgrund für den Anstieg lag beim Wetter.
28.11.2022Im letzten Jahr setzte die Schweizer Landwirtschaft wieder vermehrt Pflanzenschutzmittel ein. Dies meldet das Bundesamt für Landwirtschaft, und es erklärt die Entwicklung mit dem Wetter: «Die starken Niederschläge begünstigten die Ausbreitung von Krankheiten, beispielsweise bei Reben, Obst und Kartoffeln. Um die Ernte zu schützen oder schlechthin zu retten, mussten die Landwirtinnen und Landwirte mehr Behandlungen durchführen.»
Auffällig war, dass der Anstieg vor allem bei Pflanzenschutzmitteln geschah, die auch in der Biolandwirtschaft zugelassen sind. Bei den Stoffen für die konventionelle Landwirtschaft blieb der Anstieg 2021 bescheiden (allerdings schwächte sich damit der Abwärtstrend der Vorjahre ab).
In Zahlen: In der Schweiz wurden 2021 insgesamt 2'259 Tonnen Pflanzenschutzmittel verkauft; dies waren 17 Prozent mehr als im Vorjahr.
Bei den Fungiziden geb es 2021 gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg der Verkaufsmengen um 187 Tonnen; davon wurden Schwefel, Kupfer und Kaliumbicarbonat für insgesamt 170 Tonnen mehr verkauft.
Bei den Insektiziden wurde eine Zunahme beim Paraffinöl verzeichnet (+154 Tonnen). Dieses Insektizid dient auch in der Biolandwirtschaft; es ist ein Ersatz für Chlorpyrifos, das im Jahr 2020 verboten wurde.
Bei den Herbiziden ergab sich hingegen ein erneuter Rückgang der Verkaufsmengen – um minus 18 Tonnen gegenüber 2020.
Grafik/Quelle: BLW
Die gute Nachricht aus dem BLW: Qualitativ hat sich die Lage insgesamt verbessert. Laut dem Bericht sank der Einsatz von Produkten, die das Grundwasser verunreinigen könnten deutlich; oder genauer: Verglichen mit dem Referenzzeitraum 2012–2015 sank das Risiko für Natur, Biotope oder Oberflächengewässer um die Hälfte. Dazu trugen auch allerlei andere Massnahmen bei, etwa die Sanierung von Waschplätzen für Spritzgeräte oder Schritte gegen Abdrift und Abschwemmung zu verdanken.
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