Schweizer Bierabsatz wuchs um gut 6 Prozent

Das Wetter meinte es dieses Jahr gut mit der Brauereibranche. Eher unwichtig ist dagegen die Fussball-WM.

22.11.2022
image
«Äusserst angespannt»: Energiekosten drücken den Brauern auf die Marge  |  Bild: von: on Unsplash
Der Schweizer Biermarkt verzeichnete im Braujahr 2021/22 ein Plus von 6,2 Prozent: Insgesamt wurden 4,67 Millionen Hektoliter Bier konsumiert – im Vorjahr waren es noch 4,41 Millionen Hektoliter gewesen.
Laut dem Brauerei-Verband erklärt sich das Plus vor allem mit dem schönen Wetter im Frühling und im Sommer.

Trend zu 0,0%

Die Schweizer Brauereien konnten dabei ihren Ausstoss um 9 Prozent steigern, während die Importe leicht zurückgingen; das Minus betrug hier 2,2 Prozent. Zwei Drittel des Biers – 67 Prozent – gelangte über den Detailhandel zur Kundschaft, ein Drittel wurde in der Gastronomie konsumiert.
Wie schon in den Vorjahren, so zeigte der Trend bei den alkoholfreien Bieren auch in den vergangenen zwölf Monaten nach oben: 20 Prozent mehr Absatz, so das Resultat. Insgesamt wurden 265'000 Hektoliter konsumiert, so dass die 0,0-Prozent-Biere inzwischen knapp 6 Prozent des Gesamtmarktes erreichen. —
Allerdings: Trotz der guten Absatz-Entwicklung nennt Marcel Kreber, der Direktor des Brauerei-Verbandes, die Lage der Branche «äusserst angespannt»: «Die Preise kennen nur eine Richtung – nach oben», sagte er bei der SBV-Jahresmedienkonferenz in Winterthur. Kreber erwähnte dabei insbesondere die Energieaufwände, die Kosten bei der Logistik und die Engpässe beim Glas und bei Gebinden.

WM? Welche WM?

«Die Preise sind hoch, und sie sind volatil», so der SBV-Direktor. Und eine Entspannung sei nicht in Sicht.
Logischerweise stellte sich beim Jahresrückblick auch die vorausblickende Frage nach dem Katar-WM-Problem: Verläuft das Fussball-Bierfest diesmal eher enttäuschend?
Die Brauer bleiben offenbar entspannt – denn entgegen einer verbreiteten Meinung hätten derartige Grossevents kaum Wirkung auf den Gesamtmarkt. Solche Weltmeisterschaften seien im «Null-Komma»-Bereich angesiedelt, so Marcel Kreber: «Einzelne Brauereien, die beispielsweise bei Public Viewings sehr engagiert sind, können es spüren. Aber für den Gesamtmarkt ist das nicht relevant.»
  • food
  • industrie
  • getränke
  • alkohol
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Aldi Suisse: Back to the Kerngeschäft

Der Discounter strafft sein Angebot an Non-Food-Produkten beziehungsweise –Aktionen.

image

Orior: Sacha D. Gerber wird Finanzchef

Der ehemalige Emmi- und Calida-CFO löst im Januar Andreas Lindner ab.

image

Nespresso kann man auch aufs Brot streichen

In den USA bringt der Kaffeekapsel-Hersteller jetzt Honig und Sirup auf den Markt: Imagebildung durch Markenerweiterung.

image

Migros Bio: Wo die Knospe drauf ist, ist Schweiz drin

Ausländische Bio-Angebote werden nicht mehr mit dem bekannten Knospen-Signet ausgezeichnet.

image

Emmi: Stagnierender Umsatz, höhere Rendite

Insgesamt konnte der Milchverarbeiter im ersten Halbjahr mehr Produkte verkaufen.

image

Einst Migros, jetzt Coop: Transgourmet schluckt Saviva

Der Gastro-Zulieferer wird mit allen Mitarbeitern von der Coop-Grosshandels-Tochter übernommen.