Schweizer Schokoladehersteller sind unzufrieden

Der vergleichsweise kleine Inlandsmarkt stagniert, der Export schwächelt. Wichtige Probleme laut: Chocosuisse: hohe Rohstoffpreise, zu viele Vorschriften.

6.03.2024
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Der Absatz von Schweizer Schoggi ist im Ausland leicht eingebrochen: Tetiana Bykovets on Unsplash von: on Unsplash
2023 wurde im Inland 0,7 Prozent mehr Schweizer Schokolade verkauft als im Vorjahr. Das entspricht einer leichten Steigerung nach dem Rückgang 2022. Das Exportvolumen aber sank gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Prozent, meldet der Branchenverband Chocosuisse.
Bitter ist für die Schweizer Schokoladefabrikanten auch, dass hierzulande gerne ausländische Schokolade gegessen wird: Der Importanteil liegt bei hohen 40 Prozent.

Kundschaft knausert

Die wirtschaftliche Entwicklung und der durchzogene konjunkturelle Ausblick erhöhe ausserdem die Preissensitivität der Kundschaft. Die Branche kämpfe mit hohen Rohstoffpreisen, kommentiert Chocosuisse. Während die Verteuerung des Kakao auch die ausländische Konkurrenz trifft, seien die Schweizer Hersteller bei Zucker und Milchpulver mit einem Preisnachteil konfrontiert, der agrarpolitisch bedingt sei.

Protektionismus & Bürokratie

Insbesondere fürchtet die Branche, die Politik könnte die Rahmenbedingungen weiter verschlechtern. «Der Schweizer Agrargrenzschutz führt zu höheren Produktionskosten in der Schweiz», sagt der Präsident von Chocosuisse, Beat Vonlanthen. Beim rekordhohen Zuckerpreis gehe dieser Nachteil im Inland- und auch im EU-Markt voll zu Lasten der Schweizer Schokoladenhersteller. Chocosuisse verlangt, dieser Grenzschutz sei so schnell wie möglich zu stoppen.
Beim Milchpulver gebe es immerhin einen Ausgleichsmechanismus. Diesen könnte der Nationalrat in seiner heutigen Beratung im Rahmen der Revision des Zollgesetzes aber verkomplizieren, befürchtet Chocosuisse. Das würde bloss zu mehr Bürokratie führen.
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