Startup will ab 2024 Protein aus der Luft auf den Markt bringen
Solar Foods erzeugt Proteine aus CO2, Sauerstoff und Elektrizität. Das Pulver der finnischen Firma darf nun in Singapur verkauft werden. In zwei Jahren soll es kommerzialisert werden.
9.11.2022Kein Aprilscherz und auch nicht Science-fiction: Das finnische Startup Solar Foods will die weltweite Suche nach neuen Proteinquellen beenden und Eiweiss mit Hilfe von Elektrizität und Mikroben aus Luft und CO2 gewinnen. Kein Tier müsste dafür herhalten, keine Agrarfläche beackert werden.
Ende Oktober erteilten die Behörden von Singapur die Erlaubnis, das Protein als Bestandteil von Lebensmitteln wie Brot, Teigwaren, Fleischersatz oder Saucen einzusetzen.
«Solein» heisst das durch Fermentation gewonnene Eiweisspulver, das «aus einem natürlichen, nicht veränderten, einzelligen Organismus» (also: essbaren Bakterien) stammt und dennoch ein völlig natürliches Protein sei, wie Solar Foods schreibt. Der Bioprozess sei zwanzig Mal effizienter als natürliche Photosynthese und gleiche dem Brauen von Bier.
Bioprozess zur Gewinnung von Solein | Quelle: Solar Foods / Youtube
Das Pulver bestehe zu 65 bis 70 Prozent aus Eiweiss, zu 5 bis 8 Prozent aus Fett (hauptsächlich ungesättigte Fette), zu 10 bis15 Prozent aus Ballaststoffen und zu 3 bis 5 Prozent aus Mineralstoffen. Die Zusammensetzung der Makronährstoffe der Zellen sei der von getrocknetem Soja oder Algen sehr ähnlich, inklusive Eisen, Ballaststoffe und B-Vitamine.
Der Zeitplan von Solar Foods sieht vor, 2023 eine erste Produktionsstätte zu eröffnen und 2024 mit der Kommerzialisierung des Proteinpulvers zu beginnen.
Die Finnen haben auch in den USA, in der EU und Grossbritannien Anträge für den Einsatz von Solein in Lebensmitteln gestellt. Singapur, das die Entwicklung «kultivierten» Fleisches gezielt fördert, hat nun die Nase vorne.
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