12 Milliarden Tuben aus Europa

Im letzten Jahr produzierten die europäischen Tubenhersteller 2 Prozent mehr als 2021. Sie profitierten von der Tendenz zum «Nearshoring».

8.03.2023
image
Produkte von Etma-Mitgliedern  |  Bild: PD Etma.
Die europäischen Hersteller von Tuben konnten 2022 ein Volumenwachstum von 2 Prozent verzeichnen. Dies meldet ihr Verband, die European Tube Manufacturers Association (Etma). Insgesamt produzierten die Mitglieder, die für drei Viertel der europäischen Fabrikation stehen, fast 12 Milliarden Tuben.
Die Steigerung folgte auf einen Rückgang von einem Prozent im Vorjahr. 2022 wurde besser, weil Kunden zum Nearshoring übergingen – also der Berücksichtigung nahe gelegener Hersteller –, nachdem viele Lieferketten unterbrochen waren.

Trend «Versorgungssicherheit»

«Die Etma-Mitglieder beobachten bei zahlreichen Kunden eine Fokussierung auf europäische Beschaffungsmärkte», wird Verbands-Präsident Mark Aegler zitiert, «weil die Versorgungssicherheit und eine gewisse geographische Nähe nach den Lieferkettenproblemen in den letzten Jahren eine immer wichtigere Rolle spielen.» Die europäischen Tubenlieferanten würden weiter von diesem Trend profitieren.
Laut dem Verband haben sich die wichtigsten Endabnehmermärkte sehr unterschiedlich entwickelt. Dabei stiegen die Lieferungen in die mengenmässig dominierenden Sektoren für pharmazeutische Produkte (+13 Prozent), Zahnpflege (+2 Prozent) und Kosmetik (+1 Prozent); derweil sank die Nachfrage aus dem Lebensmittel- und Haushaltssektor um 7 beziehungsweise 14 Prozent.

Sorgen wegen EU-Richtlinien

Er blicke «mit einer guten Portion Optimismus auf die kommenden Monate», weissagt ETMA-Präsident Aegler: «Die Aussichten der Branche für das erste Halbjahr 2023 sind trotz immer noch herausfordernden politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aufgrund der soliden Auftragseingangslage gut.»
Bei den Energie-, Rohstoff- und Frachtpreisen sei eine leichte Entspannung zu spüren. Jedoch habe sich die Lage bei den Arbeitskosten und der Verfügbarkeit von Arbeitskräften merklich verschärft.
Zudem warnt der Verband auch vor der bevorstehenden Revision des EU-Richtlinien über Verpackungen und Verpackungsabfälle. Man sei insbesondere besorgt über zu hohe Quoten beim Einsatz von recyceltem Material in Kunststoffverpackungen. Solche könnten zu Engpässen bei hochwertigem Recyclingkunststoff führen – die Branche müsste dann «Innovationen liefern».
  • verpackung
  • industrie
  • food
  • non-food
  • logistik
  • esg
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Migros engagiert einen weiteren Top-Manager von aussen

Florian Decker kommt von Edeka in Hamburg. Er wird eine neue Direktion zur zentralen Beschaffung des M-Konzerns führen.

image

Lidl Schweiz: Nicholas Pennanen bleibt

Der designierte Schweiz-Chef kommt auf eine neue Position in der Lidl-Stiftung. Zugleich kommt es zu anderen Rochaden zwischen Lidl Schweiz und Lidl Österreich.

image

Migros: Schon viele feste Stellen in temporäre Jobs umgewandelt

In einem Interview deutete Konzernchef Mario Irminger an, wo die nächsten Positionen wegfallen.

image

Möbel: Neuer Chef für Horgenglarus

Josef Kaiser wird im Juli Marc Huber als CEO ablösen.

image

Schon wieder: El Tony Mate ist Marke des Jahres

Zum ersten Mal konnte eine Marke beim Promarca-Preis ein zweites Mal hintereinander gewinnen.

image

Emmi setzt jetzt auch auf heissen Kaffee

Der Milchverarbeiter übernimmt die Luzerner Kaffeerösterei Hochstrasser.