Unilever: Aktionäre rebellieren gegen Manager-Gehälter

Die Generalversammlung lehnte den Vergütungsbericht mit deutlicher Mehrheit ab. Ein seltener Aufstand.

4.05.2023
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Schon vor Amtsantritt umstritten: Designierter Unilever-CEO Hein Schumacher  |  Bild: PD
Die Aktionäre des Konsumgüterriesen Unilever haben den Vergütungs-Bericht deutlich abgeschmettert: Fast 60 Prozent stimmten gegen den Report. Es war «eine Revolte, wie man sie in den letzten zwei Dekaden selten gesehen hat», so der Kommentar der «Financial Times» in London.
Offenbar ist der Unmut gross darüber, dass der neue CEO Hein Schumacher im Juli mit einem deutlich höheren Grundsalär einsteigen wird: Schumacher erhält jährlich 1,85 Millionen Pfund auf sicher – ein Fünftel mehr als der bisherige Konzernchef Alan Jope.
Den Widerstand geweckt haben dürfte zudem, dass Jope fürs letzte Jahr einen Bonus von 225 Prozent seines Grundsalärs erhalten soll, womit er insgesamt 5,4 Millionen Pfund kassiert. Das ist gleichviel wie im Vorjahr – aber massiv mehr als im Jahr 2020.

Managerlöhne hoch, Aktienkurs flach

Während also die Manager-Saläre stetig erhöht werden, notiert die Unilever-Aktie heute noch fast gleich wie vor zwei Jahren – und 14 Prozent tiefer als beim Höchsstand 2019.
Diverse Aktionärsgruppen hatten sich im Vorfeld für eine Ablehnung stark gemacht. So wies die Beratungsfirma ISS wies darauf hin, dass das Antrittssalär von Hein Schumacher klar höher sei als bei vergleichbaren Konzernen.
Harte Konsequenzen hat die 58-Prozent-Ablehnung nicht. Der Board von Unilever zeigte sich aber «enttäuscht» und teilte mit: «Wir setzen uns für das Engagement der Aktionäre ein und werden uns in den nächsten Monaten beraten, um sorgfältig auf das Feedback zu hören und die nächsten Schritte festzulegen.»

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