Unilever will im Beauty- und Wellbeing-Bereich ausbauen
Konzernchef Alan Jope erwartet, dass der Konsumgüterriese in den nächsten Jahren eher Geschäfte abstossen als zukaufen wird.
13.12.2022Grosse Akquisitionen dürften in den nächsten Jahren für Unilever kein Thema sein: Dies sagte Konzernchef Alan Jope an einem Anleger-Anlass in London. Jetzt gehe es eher darum, das Produkteportfolio zu schärfen – so dass der britisch-niederländische FMCG-Riese am Ende sogar weniger Produkte anbieten dürfte. Wobei diese Produkte dann aber höhere Wachstumsraten aufweisen sollen.
Kurz: Jope sprach von einem «geschärften Portfolio»: Das Management sei voll fokussiert auf Wachstum, es investiere ins Wachstum, und der Konzern habe auch das Potential, nachhaltiges Wachstum zu liefern.
Priorität E-Commerce
Sein Ziel sei es, dass alle fünf Geschäftsbereiche in den nächsten Jahren ein stärkeres inneres Wachstum schaffen als in den vergangenen Jahren. Der E-Commerce sei dabei eine «absolute priority»; derzeit erzielt Unilever 14 Prozent seiner Umsätze im Online-Absatz.
- Unilever Investor Event 2022, 8. Dezember 2022: Zu den Präsentationen.
Dabei werde Unilever seiner Struktur mit fünf Divisionen respektive Business Groups treu bleiben: Beauty & Wellbeing, Personal Care, Home Care, Nutrition, Ice Cream. Spektakuläre Fusionen seien kein Thema, so Jope: M&A-Aktivitäten gebe es allenfalls, um die Struktur ein bisschen zu arrondieren.
Und falls man Übernahmen suche, dann am ehesten in den Feldern Prestige Beauty sowie Health & Wellbeing. Also insbesondere in medizin-nahen Produkten der Körperpflege.
Auf der anderen Seite denke man auch nicht an Abspaltungen oder den Verkauf einer Division, so der scheidende Unilever-CEO weiter: Die Konzernleitung werde aber immer wieder kleinere Beteiligungen überprüfen. Alles in allem erwarte er, dass Unilever in den nächsten Jahren ein «net disposer» sein wird – also ein Konzern, der eher Geschäfte verkauft als zukauft.
Arrondierungen beim Glacé?
Ein Beispiel dafür könnte die Meldung von letzter Woche bieten, wonach Unilever den Verkauf mehrerer Glacémarken in den USA prüft; das Portfolio könnte gegen 3 Milliarden Franken wert sein. Dies meldete die Wirtschaftsagentur «Bloomberg» unter Berufung auf (anonyme) involvierte Personen.
Dabei stehen international bekannte Marken wie «Magnum» und «Ben & Jerry's» nicht zur Disposition. Es geht lediglich um Arrondierungen im Nordamerika-Geschäft.
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