Upcycling: Barry Callebaut macht Kakaoabfall zu Nährstoff
Die Tochterfirma Cabosse Naturals des Schweizer Schokoladenkonzerns stellt ein süsses Pulver aus Überresten der Kakaoproduktion her. Es kann sich nun mit dem Label «Upcycled Certified» schmücken.
25.07.2023Wer würde einer Orange lediglich die Kernen entnehmen und den Rest wegwerfen? Diese berechtigte Frage stellt die Tochterfirma Cabosse Naturals des Schweizer Schokoladenherstellers Barry Callebaut auf ihrer Website. Denn in der Kakaoverarbeitung geschieht üblicherweise genau das: Die Bohnen – sie machen 30 Prozent des Gewichts aus – werden entnommen, der Rest, hauptsächlich nährendes Fruchtfleisch, bleibt ungenutzt.
2019 gegründet, hat das Spin-off des Konzerns verschiedene Anwendungen für dieses grosse Überbleibsel entwickelt. «Upcycling» lautet das Stichwort: Die Reste werden nicht entsorgt oder – im besten Fall – kompostiert, sondern zu Zutaten für Lebensmittel verarbeitet. Dass dieses in Pralinen schmeckt, wurde Cabosse Naturals 2022 mit dem Erhalt einer Goldmedaille an der Internationalen Süsswarenmesse in Köln bestätigt.
Das neue Pulver, das als Zwischenprodukt zum Beispiel in Fertigdesserts zum Einsatz kommt, darf sich jetzt zudem mit dem Label «Upcycled Certified» des NGO Upcycled Food Association schmücken – wie auch die Hersteller der Lebensmittel, in denen das Produkt eingesetzt wird.
Das neuartige Pulver von Cabosse Naturals aus Kakao-Fruchtfleisch | Bild: PD Barry Callebaut
«Wir sehen das Potenzial des neuen Pulvers für die Marken und Kunden von Barry Callebaut, da es einen Mehrwert und innovative Inhaltsstoffe bietet», führt William Angleys, Sales Director Cabosse Naturals, gegenüber Konsider aus. «Mit diesem neuen Kakaofruchtpulver sehen wir vor allem Chancen im Süsswarensegment und bei allen fettbasierten Anwendungen, da es das erste rieselfähige Kakaofruchtpulver ist.»
Abgesehen von der Tatsache, dass es einen neuen Geschmack und eine neue Textur mit sich bringe, ermögliche die Innovation den Kunden «eine starke Botschaft im Bereich des Upcycling», so Angleys. Es biete zudem die Möglichkeit, raffinierten Zucker in den Anwendungen teilweise oder vollständig zu ersetzen. Eingesetzt werden könne das Produkt etwa in Mocktails, Bieren, Pralinen, Glacé und Snacks.
Hattip: «Confectionery News»
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