Biertreber zu Mehl: Jetzt setzt sogar die Vaudoise auf diesen Trend

Die Versicherung unterstützt das Jungunternehmen ProSeed. Es geht darum, eine Mehlalternative aus Brauereiabfällen zu entwickeln.

30.08.2022
image
ProSeed aus dem Wallis will Biertreber für Menschen essbar machen | Bild: PD Vaudoise
Die Frage, woher das Protein der Zukunft kommen soll, treibt unzählige Startups um. Das Sittener Jungunternehmen ProSeed setzt auf Biertreber, ein Abfallprodukt aus Brauereien. Die aus dem Treber gewonnene, proteinreiche Substanz wird dabei zu Mehlersatz.
Um auf die Beine zu kommen und das Produkt zu vermarkten, unterstützt die Versicherung Vaudoise das Unternehmen in Form eines Mentoringprogramms im Wert von 30'000 Franken. ProSeed hat im aktuellen Mentoring-Wettbewerb für «Unternehmen der Zukunft» des gemeinnützigen Vereins Genilem den ersten Preis gewonnen.

Biertreber ist auch ein Fleischersatz

«Malztreber enthält von Natur aus 20 Prozent Eiweiss», erklärt Giulia Lécureux, Mitgründerin von ProSeed. «Dank unseres Verfahrens kann unser Produkt teilweise Mehl ersetzen.»
Es sei reich an Ballaststoffen, enthalte aber weniger Kohlenhydrate als herkömmliches Mehl. Das Ersatzprodukt von ProSeed kann in die Rezepturen von Broten, Guetzli, Riegel und Snacks integriert werden, um deren Nährwert zu verbessern und gleichzeitig den Geschmack zu bewahren.
Gesamtschweizerisch fallen laut dem Brauerei-Verband jährlich etwa 80'000 Tonnen davon an. Ein Teil davon landet als Tierfutter in der Landwirtschaft. Eine weitere Idee zur Nutzung des Trebers setzt der Bühler-Konzern mit der Tochterfirma Circular Food Solutions um: Diese macht daraus einen Fleischersatz.
Noch gibt es kein fixfertiges Produkt, sondern nur eine Art Rohstoff, der viel Ballaststoffe, Proteine und Spurenelemente enthält. Aber bald schon könnte das Glas Bier neben dem Schnitzel und den Nudelnvauf dem Tisch stehen, die aus der gleichen Brauerei stammen.
  • industrie
  • startups
  • food
  • alkohol
  • getränke
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Migros Aare: Keine Seniorenrabatte mehr im Supermarkt

Das Angebot der Genossenschaft im Raum Bern, Aargau und Solothurn war ohnehin eine Ausnahme im Migros-Universum.

image

Denner: +1.1 Prozent. Fenaco: +1.2 Prozent.

Die ersten Signale aus der Lohnrunde im Detailhandel stellen klar: Es reicht bestenfalls für den Teuerungsausgleich. Und auch das nur knapp.

image

Unilever streicht deutlich weniger Jobs als befürchtet

Im Sommer plante der Konsumgüter-Gigant noch den Abbau von 3'200 Stellen. Nun dürften noch halb so viele Jobs betroffen sein.

image

Das Pflanzen-Steak darf Steak genannt werden

Und Veggie-Wurst ist Wurst: Das oberste Gericht der Europäischen Union wandte sich gegen die Fleisch- und Milch-Lobby. Ein Entscheid, der auch fürs Marketing in der Schweiz bedeutsam ist.

image

Cedric El-Idrissi: Von Coca-Cola zu Kägi

Der ehemalige Spitzensportler aus dem Seeland übernimmt die Leitung des Waffel- und Biscuit-Spezialisten aus dem Toggenburg.

image

Nespresso kann man auch aufs Brot streichen

In den USA bringt der Kaffeekapsel-Hersteller jetzt Honig und Sirup auf den Markt: Imagebildung durch Markenerweiterung.