Vertical Farming: Teilbankrott bei Infarm

Der Vorzeigekonzern des Indoor-Farming musste seine holländische Tochtergesellschaft in den Konkurs schicken.

2.10.2023
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Im Inneren eines Infarm-Kräuter-Gewächshauses  |  Bild: PD
Über die niederländische Tochterfirma von Infarm, Indoor Urban Farming B.V., wurde vor wenigen Tagen der Bankrott erklärt. Das Berliner Food-Tech-Unternehmen Infarm hatte bereits letztes Jahr begonnen, seine Aktivitäten in den Niederlanden – wie auch in Grossbritannien, Frankreich und Dänemark – herunterzufahren.
Gegenüber dem Fachmedium «Vertical Farm Daily» gab das Management bekannt, dass das Kerngeschäft und der laufende Umbau der Gruppe nicht bedroht seien: «Diese Umstrukturierung zielt darauf ab, das Geschäft für die Zukunft zu stärken, und wir werden in Kürze einige spannende Updates zu diesen Entwicklungen veröffentlichen.»
Im Mai war bereits bekannt geworden, dass sich Infarm aus den europäischen Märkten zurückziehen wird. Der Schritt war ein Schlag für das gesamte Vertical-Farming-Branche: Denn das 2013 gegründete Startup aus Berlin-Kreuzberg hatte phasenweise eine Milliardenbewertung und galt international als Vorzeige-Modell. Infarm hatte die Ambition, in ganz Europa ein Netz von 1000 Indoor-Farmen für Kräuter und Gemüse zu entwickeln – und damit die Lieferwege kurz zu halten.
Ganz allgemein ist die Konkursmeldung aus der Provinz Noord-Holland ein weiteres Indiz dafür, in welch schwieriger Lage sich das Vertical Farming befindet – ähnlich wie die Hersteller von Alternativ-Milchprodukten und Ersatzfleisch. Beim Indoor-Farming schaffen insbesondere die gestiegenen Energiekosten ein notorisches Problem für die Startups.
  • Hattip: Swyytr.com — Mehr: «Sifted», «AG Funder News».


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