Vier von zehn Unternehmen wollen Personal aufstocken

Im Konsumgüter-Bereich dürfte der Bedarf an zusätzlichen Fachkräften in den nächsten Monaten speziell ausgeprägt sein – so das Arbeitsmarkt-Barometer von Manpower.

13.06.2023
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Symbolbild: Adrian Sulyok on Unsplash von: on Unsplash
Die Schweizer Unternehmen wollen auch im nächsten Quartal kräftig Personal einstellen. Laut einer Erhebung des Personaldienstleisters Manpower planen knapp 40 Prozent der Firmen, zusätzliche Leute zu rekrutieren – während gut 13 Prozent einen Stellenabbau planen. Das ergibt einen Nettobeschäftigungsausblick von rund 26 Prozent.
Alle neun Wirtschaftssektoren, die Manpower ausweist, liefern positive Werte. Der Bereich «Konsumgüter und Dienstleistungen» liegt mit einer Quote von 32 Prozent sogar deutlich über dem Durchschnitt. Noch intensivere Einstellungsabsichten haben lediglich die Sektoren «Energie und Versorgung» (52 Prozent) sowie «Transport, Logistik und Automobilindustrie» (40 Prozent).
  • Arbeitsmarktbarometer Schweiz. Zum ManpowerGroup Employment Outlook Survey für das dritte Quartal 2023, Juni 2023. Das Barometer basiert auf einer Umfrage unter rund 500 Unternehmen in der Schweiz.
«Mit einer aktuellen Arbeitslosenquote von 2 Prozent, die als nahezu Vollbeschäftigung gilt, wird der Arbeitskräftemangel noch verstärkt», kommentiert Jan Jacob, der Country Manager der Manpower Group Schweiz: «Statistiken zeigen, dass derzeit fast 110’000 Stellen auf dem Schweizer Arbeitsmarkt offen sind.»
Zwar zeigt das Arbeitsmarktbarometer einen Rückgang von 5 Prozentpunkten gegenüber dem letzten Quartal (damals 31 Prozent) und von 2 Prozentpunkten gegenüber dem letztem Jahr (28 Prozent). Aber im internationalen Vergleich liegt die Schweiz weiterhin klar über dem Durchschnitt: Die Wirtschaftsregion Europa, Naher Osten und Afrika meldet einen Nettobeschäftigungsausblick von 20 Prozent – also 6 Prozentpunkte weniger.
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Quelle / Grafik: Manpower – Beschäftigungsaussichten = Prozentsatz der Arbeitgeber, die Personalerweiterungen erwarten, minus der Arbeitgeber, die Personalabbau planen.
Speziell auffällig ist das Wachstum der Fachkräfte-Nachfrage im Segment «Energie und Versorgung»: Die erwähnten 52 Prozent bedeuten einen Anstieg um satte 13 Prozentpunkte gegenüber dem zweiten Quartal 2023.
Die Manpower-Analysten führen dies auf die «grüne Wende» vieler Unternehmen zurück: In diesem Sektor geben fast vier von fünf Arbeitgebern an, dass sie nach «grünen Profilen» suchen – oder dass sie zumindest dabei sind, entsprechende Einstellungs- oder Ausbildungsstrategien zu definieren.
Insbesondere die Nordwestschweiz (mit 37 Prozent), Zürich (33 Prozent) und das Tessin (29 Prozent) melden überdurchschnittliche Beschäftigungsaussichten – und auch einen höheren Wert als im zweiten Quartal.

KI als Mittel der HR

Tools der künstlichen Intelligenz wie ChatGPT, maschinelles Lernen (ML) und virtuelle Realität (VR) werden bei der Personalrekrutierung zunehmend genutzt: Dies ein weiteres Ergebnis der Manpower-Umfrage. 38 Prozent der Unternehmen sagten aus, solche Technologien bereits eingesetzt zu haben oder dies in den nächsten 12 Monaten zu planen. 56 Prozent der Befragten erwarten positive Veränderungen durch KI-Tools in allgemeinen Unternehmensprozessen in den nächsten zwei Jahren. Ein Viertel sieht hingegen keine besonderen Effekte voraus; der verbleibende Anteil glaubt, diese Technologien werden negative Einflüsse auf Unternehmensprozesse haben.

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