Eine App macht die Kleiderprobe zuhause zum Kinderspiel

In der Walmart-App können sich Kunden selber in der angebotenen Garderobe betrachten. Mit 3D-Effekten und bei 270'000 Kleidungsstücken.

19.09.2022
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In drei Schritten am Handy zur Anprobe – mit der Walmart-App | Bild: PD Walmart
Bei Walmart kann man sofort über 200'000 Kleidungsstücke zuhause anprobieren. Dazu benötigt man einfach die Walmart-App. In deren iOS-Version steckt eine neue Funktion, welche eine realitätsnahe virtuelle Kleiderprobe in wenigen Schritten möglich macht.
«Be Your Own Model» heisst das Tool, das mittels Künstlicher Intelligenz ermöglicht, ein Kleidungsstück auf ein zweidimensionales Foto anzupassen. Die Kundin oder der Kunde muss dazu lediglich über die App mit dem Handy ein Foto von sich in Unterwäsche schiessen.
Walmart-Video zur neuen App-Funktion «Be Your Own Model»
Die Technologie dazu stammt von Zeekit, einem israelischen Start-up, das Walmart vor einem Jahr übernommen hat.
Noch vor einem halben Jahr vermochte die innovative Technik lediglich Kleider an 50 unterschiedliche Modelle anzupassen, aus denen die Kunden das am besten zu ihrem Körperbau passende auswählen konnten.

Bisher für Modelle der Hausmarken

Bei der neuen Version von «Be Your Own Model» ist hingegen die Kundin das Model. Und die Technologie vermag dabei innerhalb Sekunden sogar die Schatten und den Faltenwurf auf der Kleidung zu simulieren.
Zu Beginn werden die ganzen Kollektionen von Walmart-Hausmarken wie Free Assembly, Scoop, Sofia Jeans, Love & Sports, oder Athletic Works für die Anprobe zur Auswahl stehen. Dazu kommen einige Stücke aus dem Sortiment bekannterer Marken wie Champion, Levi’s und Hanes.
Das Angebot werde jedoch kontinuierlich ausgebaut, auch für den Online-Marktplatz auf Walmart mit seinen Fremdmarken.

Sind Daten genug geschützt?

Zu Datenschutzfragen lässt Walmart nichts verlauten. Try-on-Tools sind zurzeit für die Anprobe von Schuhen, Brillen oder auch Kosmetik gross im Kommen. Die meisten funktionieren über den Heim-PC, einige auch über Apps.
Im US-Bundesstaat Illinois sind derzeit Gerichtsfälle hängig, in denen darüber entschieden werden soll, ob die neuen Anwendungen der genutzten VR-Technologien die dortigen Datenschutzgesetze einhalten. Juristen in Europa mahnen dringend eine Klärung der Frage an – auch mit Hinblick auf ein neues EU-Datenschutzgesetz.
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