Zalando warnt: Weniger Wachstum als bislang erwartet
Der E-Commerce-Riese schätzte die Wirtschaftslage und die Konsumenten-Stimmung offenbar zu optimistisch ein.
24.06.2022Korrigiert: Zalando-Vorstand mit David Schneider (Co-CEO), Robert Gentz (Co-CEO), Sandra Dembeck (CFO), David Schröter (COO), Astrid Arndt (CPO/HR), Jim Freeman (Business & Product Officer) | vlnr o/u | Bild: PDDer Mode- und Lifestyle-Konzern passt seine Erwartungen fürs laufende Jahr nach unten an: Die makrokönomischen Bedingungen hätten sich im zweiten Quartal verschlechtert, so die Erklärung, die Zalando am Donnerstag in einer Ad-hoc-Mitteilung veröffentlichte. Und das Konsumentenvertrauen in Europa sei weiter gesunken.
Bei der letzten Prognose im Mai habe man zwar diese Herausforderungen berücksichtigt, «aber auch erste Zeichen einer möglichen Erholung» einberechnet. Nun aber geht das Zalando-Management davon aus, dass die gesamtwirtschaftlichen Probleme erstens länger anhalten und zweitens intensiver ausfallen dürften als damals angenommen.
Für das zweite Quartal 2022 erwartet der Vorstand, dass das Wachstum des Bruttowarenvolumens (GMV), das Umsatzwachstum und das bereinigte EBIT «deutlich unterhalb der Analystenschätzungen» liegen werden.
«Profitabel, aber schwächer»
Bei diesen Analystenschätzungen liegt der Median der Erwartungen bei 5 Prozent GMV-Wachstum, 1,5 Prozent Umsatzwachstum und 104 Millionen Euro bereinigtes EBIT. Diese Werte dürften also kaum erfüllt werden.
«Das zweite Quartal ist profitabel, aber schwächer als erwartet», so die Prognose aus dem Konzernsitz in Berlin.
Und für das gesamte Geschäftsjahr 2022 erwartet der Vorstand nunmehr
- ein Volumenwachstum zwischen 3 und 7 Prozent auf 14,8 bis 15,3 Milliarden Euro;
- eine Umsatzsteigerung um 0 und 3 Prozent auf 10,4 bis 10,7 Milliarden Euro;
- ein bereinigtes Ebit von 180-260 Millionen Euro;
- Investitionen (Capex) von 350 400 Millionen Euro sind geplant.
Zum Vergleich: Der letzte Ausblick für das Geschäftsjahr 2022, veröffentlicht Anfang Mai, stellte
- ein Volumenwachstum von 16 bis 23 Prozent,
- ein Umsatzwachstum von 12 bis 19 Prozent,
- ein Ebit von 430 bis 510 Millionen und
- Investitionen von 400 bis 500 Millionen Euro in Aussicht.
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