Alan Jope: Der Gipfel bei den Preisen ist noch nicht erreicht

Der Unilever-Konzernchef erwartet, dass er auch dieses Jahr noch höhere Preise weitergeben muss. Wenn auch nicht mehr so heftig wie 2022.

18.01.2023
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Alan Jope im CNBC-Interview am WEF in Davos, 17. Januar 2023  |  Screenshot.
Auch Alan Jope ist am World Economic Forum in Davos – und dort gab der Konzernchef von Unilever ein TV-Interview zur Wirtschafts- und Unternehmenslage. Dabei warnte er: Der Höhepunkt bei den Konsumgüterpreise sei noch nicht erreicht.
«Womöglich sind wir bei der Inflation an einem Gipfelpunkt – aber bei den Preisen sind wir es wahrscheinlich noch nicht», sagte Jope im Gespräch mit dem Wirtschaftssender CNBC.
Anders formuliert: Auch wenn die Inflationsraten 2023 nicht mehr ganz so hoch sind wie 2022, so werden die Unternehmen dennoch höhere Preise anschreiben (müssen).

Mehr Widerstand erwartet

«In den letzten 18 Monaten haben wir einen aussergewöhnlichen Kostendruck bei den Vorleistungen erlebt», sagte der scheidende Unilever CEO. «Er betrifft verarbeitete petrochemische und landwirtschaftliche Produkte, Energie, Transport und Logistik».
Bald stärkere Reaktionen auf die Inflation: Das TV-Interview von Alan Jope.
Man habe das schon seit geraumer Zeit gespürt, und Unilever habe sich bemüht, Preiserhöhungen auf dem Markt durchzubringen.
Die Reaktion der Konsumenten sei dabei recht entspannt gewesen. «The consumer has been very resilient», so Jope – also: Die Konsumenten scheinen belastbar.
Allerdings rechnet Unilever nun mit stärkeren Reaktionen auf die nächsten Preiserhöhungen. Denn die Menschen spürten die höheren Energiekosten, so Jope, und die Ersparnisse seien gesunken.
  • Zum Thema: Unilever erhöhte seine Preise viel stärker als Nestlé.
Laut den letzten Quartalsergebnissen hatte der Konzern seine Preise im Jahresschnitt um 12,5 Prozent erhöht. Auf die CNBC-Frage, ob sich dies nun abschwächen wird, wiegelte der Unilever-Chef ab – es sei sehr schwierig, die Rohstoffmärkte und -preise vorherzusagen.
Aber grundsätzlich sei klar, dass «bei unseren Inputkosten ein grösserer Inflationsdruck besteht».
Deshalb werde er wohl noch weiter höhere Preise verlangen müssen. Auch wenn die Steigerungsrate nicht mehr so hoch sein dürfte.
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