Alnatura-Schweiz-Chef sieht mindestens 30 neue Filialen

Von der neuen Supermarkt AG der Migros erhofft er sich eine verstärkte Präsenz in der Westschweiz.

31.07.2023
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Boris Pesek, Chef von Alnatura Schweiz | Bild: PD
Die Kundschaft wachse, sei aber preisbewusster geworden. Eine Billiglinie, wie Alnatura sie in Deutschland gerade eingeführt hat, werde in der Schweiz aber erst lanciert, wenn sie nördliche des Rheins Erfolge zeige, sagt der Chef von Alnatura Schweiz, Boris Pesek, in einem Interview mit den Zeitungen von CH-Media.
In der gegenwärtigen inflationären Situation setze er die Preise mit dem spitzen Bleistift und schöpfe Alnatura von den höheren Preisen keinen «zusätzlichen» Profit ab, so Pesek. Teurere Produkte landen zurzeit weniger häufig im Warenkorb der Kunden. Die Preise setzt allerdings sowieso die Schweizer Partnerin Migros Zürich fest. «Alnatura gibt eine unverbindliche Preisempfehlung ab. Doch die Preisgestaltung liegt letztendlich bei der Migros.» Pesek versichert, «dass die Preisgestaltung nicht zum Nachteil der Kundschaft vorgenommen wird».

Viele Lebensmittel «nichts mehr wert»

Er wiederholt eine in der Preisdiskussion häufig gehörte Meinung der Händler: Bio sei nicht zu teuer, vielmehr seien konventionelle Produkte zu günstig. «Viele Nahrungsmittel sind heute praktisch nichts mehr wert. Bei den Bio-Produkten sind die Herstellungskosten vollständig eingepreist.» Bei den konventionellen Produkten hingegen nicht. «Dabei verursachen gerade sie in der Regel langfristig die viel höheren Folgekosten für die Umwelt durch ihren Pestizideinsatz.»
Die Konsumenten müssten davon überzeugt werden, dass es sich langfristig lohne, sich gesünder und nachhaltiger zu ernähren, was seinen Preis habe.
Zum Filialnetz befragt, erkennt Pesek ein Potenzial von 30 weiteren Alnatura-Läden in der Schweiz. Und er erhofft sich eine grössere Markenpräsenz in der Westschweiz durch die neue Supermarkt AG der Migros. Dass sein wichtigstes Gegenüber auf Seiten Migros, Zürich-Chef Jörg Blunschi demnächst abtritt, kommentiert Pesek so: «Jeder Wechsel bringt auch Chancen, um an den Bio- Kompetenzen der Migros mitzuarbeiten.»
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