Ausgeraschelt: Der Detailhandel drückte den Verbrauch von Plastiksäcken drastisch

Im letzten Jahr wurden nur noch ein Zehntel so viele Raschelsäckli abgegeben wie 2016.

4.05.2023
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Symbolbild: everdrop GmbH on Unsplash von: on Unsplash
Im Schweizer Detailhandel werden heute 88 Prozent weniger Einweg-Plastiksäcke verwendet als noch 2016. Die «Branchenvereinbarung zur Verringerung des Verbrauchs von Einwegplastiksäcken» erweist sich also als Erfolg. Auch der Verkauf an Plastiktragetraschen konnte bedeutend gesenkt werden, teilen IG Detailhandel Schweiz und Swiss Retail Federation mit.
Die beiden Organisationen hatten vor sieben Jahren die Plastiksack-Vereinbarung gestartet; rund 30 Unternehmen unterzeichneten den Plan. Ziel war es damals, den Verbrauch bei Kassen, an denen primär Lebensmittel verkauft werden, bis 2025 um 70 bis 80 Prozent zu senken. Dieses Ziel wurde schon im Folgejahr 2017 übertroffen.
Im letzten Jahr setzten die beteiligten Detailhändler dann im Vergleich zu 2016 um 88,46 Prozent weniger «Raschelsäckli» ein. Konkret: Waren es 2016 noch 418 Millionen Stück gewesen, wurden 2022 nur noch 48 Millionen Stück abgegeben.
«Dass die Zahlen in nur sechs Jahren so drastisch gesenkt werden konnten, beweist, dass eine Abfallreduktion auch ohne Verbote möglich ist.»
«Die Branchenvereinbarung entstand als Gegenentwurf zu einem Verbot von Plastiksäcken, das 2016 diskutiert wurde», sagt Dagmar Jenni, die Geschäftsführerin der Swiss Retail Federation: «Dass die Zahlen in nur sechs Jahren so drastisch gesenkt werden konnten, beweist, dass eine Abfallreduktion auch ohne Verbote möglich ist.»
2019 folgte eine weitere Branchenvereinbarung, die sich gegen die Plastiktragetaschen richtete: Bis 2025 sollte der Verbrauch hier um 35 Prozent gesenkt werden. Auch dieses Ziel wurde bald übertroffen. Waren 2020 noch 47 Millionen Taschen verkauft worden, konnte die Zahl im ersten Jahr nach Inkraftsetzung bereits auf 16 Millionen gedrückt werden. 2022 sank der Verbrauch noch einmal.
«Die letzten Jahre haben gezeigt, dass es sich bei diesen Branchenvereinbarungen nicht um momentane Reduktionen handelt, sondern um eine nachhaltige Entwicklung der Branche», sagt Maja Freiermuth, Geschäftsführerin der IG Detailhandel Schweiz.
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