Barzahlung geht schnell, Handyzahlung geht schneller

Cash, Smartphone, Karte mit oder ohne Pin…: Die Deutsche Bundesbank hat die Bezahldauer auf die Zehntelssekunde genau ermittelt.

13.01.2023
image
Bild: Clay Banks on Unsplash von: on Unsplash
Wie bezahlt man am effizientesten? Neue Daten zu einer Dauerfrage wurden jetzt von der Deutschen Bundesbank veröffentlicht (und es ist schwer zu vermuten, dass die Ergebnisse weitgehend auch hierzulande gelten dürften).
Als Tempo-Siegerin erwies sich dabei das Handy beziehungsweise die Smartwatch: Hier dauert ein Bezahlvorgang im Schnitt 14 Sekunden.
Bei der Barzahlung dauert die Sache im Schnitt 18,7 Sekunden, bei der kontaktlosen Kartenzahlung sind es 19,3 Sekunden.
Dabei ist das kontaktlose Bezahlen mit Karte mit 15,2 Sekunden besonders schnell, wenn kein Pin-Code eingegeben werden muss. Ist aber eine Bestätigung mittels Pin oder Unterschrift nötig, so dauert der Bezahlvorgang spürbar länger – nämlich durchschnittlich 23,3 Sekunden. —
Noch ein bisschen länger wird es, wenn man via eingesteckter Karte bezahlt: 25,7 Sekunden – so der Wert, den Tester beziehungsweise Beobachter für die Notenbank herausfanden.
Insgesamt wurden dabei rund 15'000 Bezahlvorgänge in diversen Geschäften gemessen. Dabei zeigte sich, dass die Bezahlgeschwindigkeit auch stark abhängt von der Höhe des Betrags: Je höher die zu zahlende Summe, desto länger dauert der Zahlvorgang; das trifft speziell auf Barzahlungen zu.
So beträgt die Dauer der Zahlung mit Bargeld für Summen unter 10 Euro im Schnitt 15,2 Sekunden, während Zahlungen bei Beträgen über 100 Euro durchschnittlich mehr als doppelt so lange dauern: 33 Sekunden.
Wie kommt das? Die Bundesbank-Analysten vermuten, dass kleinere Beträge häufiger passend bezahlt werden. Zudem dürften Banknoten ab 50 Euro eher noch auf Echtheit geprüft werden.
Bei Zahlungen mit Karte, Smartphone oder Smartwatch sind die Unterschiede zwischen niedrigen und höheren Zahlbeträgen weniger gross. —
Interessanterweise unterscheidet sich der durchschnittliche Zeitaufwand eines Bezahlvorgangs auch je nach Branche. Der alltägliche Einkauf im Supermarkt ist meist schneller bezahlt als das neue Sofa im Möbelhaus.
Das leuchtet ja auch noch ein. Aber heraus kam auch, dass die Transaktionsdauer beispielsweise in Bäckereien deutlich unterdurchschnittlich ist – während sie in Drogerien leicht oberhalb des Durchschnitts der Gesamtstichprobe liegt.
Die Bundesbank führte die Studie mit dem Marktforschungsinstitut Forsa durch. Im ersten Teil wurde die Zahlungsdauer unterschiedlicher Zahlungsmittel an der Ladenkasse gemessen. Forsa erfasste hierfür die Dauer von mehr als 10'000 Bezahlvorgängen in verschiedenen Handelsbranchen. Die Messung der Bezahldauer startete dabei mit der Nennung des Kaufbetrags und endete mit Übergabe des Kaufbelegs, des Wechselgelds oder dem Schliessen der Kassenschublade.


  • handel
  • shop design
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Zwei Preisvergleiche, unterschiedliche Resultate

Zeitschriften und TV-Sendungen im Dienste der Konsumenten lieben Preisvergleiche. Nicht immer kommen sie zum gleichen Resultat – und Coop ist nicht immer am teuersten.

image

Migros-Start-up Yuno: Tod in Raten

Das Mietportal für elektronische Devices ist laut MGB offiziell nicht eingestellt. Es schläft nur.

image

Der Schweizer Sportmarkt hält sein Umsatzniveau knapp

Im letzten Jahr gingen die Umsätze – nach zwei starken Jahren – leicht zurück. Fürs laufende Jahr ist GfK auch eher skeptisch.

image

Temu & Co drücken Schweizer Online-Handel spürbar nach unten

Dies meldet die Swiss Retail Federation. Nun müsse die Politik eingreifen, fordert der Verband.

image

Fünf Riesen suchen gemeinsam die Retail-Zukunft

Ahold Delhaize, Tesco, Woolworth, Empire und Shoprite gründen einen Fonds zum Aufbau von Startups, die den Detailhandel verändern werden.

image

Löhne: Das verdient man heute im Handels- und Lebensmittel-Bereich

Wie steht es um Ihr Gehalt? Hier finden Sie Vergleichswerte: die Monatslöhne in vielen Berufen. Von Food-Technologie über Drogisten bis zum Verkauf in Tankstellenshops.