Bericht: Guy Parmelin sondiert Liberalisierung beim Sonntagsverkauf

In touristischen Zonen der Innenstädte könnte eine grosszügigere Ladenöffnung erlaubt werden. Das Wirtschaftsdepartement prüft, was möglich ist.

24.02.2023
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Bundesrat Guy Parmelin – hier in einem Interview im Fernsehen RTS.
Die bekannten Probleme bei den Warenhäusern und in den Innenstädten – Stichwort: Jelmoli-Schliessung – sorgen nun womöglich für Bewegung: Das Wirtschaftsdepartement verfolgt die Idee, in gewissen Zonen der Innenstädte den Sonntagsverkauf zu ermöglichen. Läden in touritisch interessanten Quartiere sollen die Möglichkeit erhalten, auch dann ihre Türen zu öffnen.
Dies meldet die «Handelszeitung» – und sie zitiert dazu einen Sprecher des Departments: «Zurzeit finden Sondierungen mit den Sozialpartnern statt.»
Entscheidend wird, wie sich Wirtschaftsminister Guy Parmelin positioniert: Er kann beim Bundesrat beantragen, das Verbot der Sonntagsarbeit in den entsprechenden Zonen aufzuheben, sofern, so das Gesetz, «die Sonntagsarbeit aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen unentbehrlich ist.»
Der Gewerbeverband, der Detailhandel und gewisse Kantone drängen zunehmend auf eine liberalere Haltung – motiviert einerseits durch die Probleme im Gefolge von Covid, angeregt andererseits durch die zunehmend schwierige Lage der Warenhaus-Branche. Auf der anderen Seite versuchen die Gewerkschaften, die Entwicklung aufzuhalten.
«Wir brauchen den Sonntagsverkauf!», sagte Globus-Chef Franco Savastano unlängst in einem Interview mit der «Aargauer Zeitung»: «Sonst haben wir in den nächsten 15 Jahren echte Probleme, weil die Kundschaft ins Ausland abwandert.»
Man solle nur die Innenstädte anschauen – jetzt schon überall Leerstände. Die Politik müsse nun reagieren. Ein Start wären rund 20 offene Sonntage pro Jahr: «Zum Beispiel im November, Dezember, im August oder an Ostern.»
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