Busse: US-Nestlé-Tochter hat Online-Bewertungen gekapert

Erstmals hat die US-Wettbewerbsbehörde ein Unternehmen für «Review hijacking» bestraft – den Nestlé-Ableger The Bountiful Company.

12.04.2023
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Vitaminprodukte des Nestlé-Unternehmens The Bountiful Company | Bild: PD Nestlé
Die Federal Trade Commission in Washington hat zum ersten Mal ein Unternehmen für die unlautere Nutzung von Kundenbewertungen bestraft: Die Busse über 600'000 Dollar traf The Bountiful Company, einen Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln und Vitaminpräparaten. Dieser gehört seit 2021 vollständig zum Nestlé-Konzern und betreibt hauptsächlich unter dem Brand «Nature's Bounty» Handel.
Wie schwindelte das Unternehmen? Im Onlineshop von Amazon nutzte The Bountiful Company eine gute Kundenbewertung für ein bestimmtes Produkt, um damit für eine ganze Gruppe von Artikeln zu werben. Das nennt sich in den USA review hijacking.
Das Problem: Mit der Methode können Ladenhüter mit Topsellern kombiniert werden, so dass bei den Kunden ein falscher Eindruck entsteht.
Laut dem Magazin «Fortune» akzeptiert die Nestlé-Tochter das Verdikt der FTC, verteidigt ihre Haltung aber weiterhin. «The Bountiful Company hat sich in dieser Angelegenheit mit der FTC geeinigt, um ein langwieriges und kostspieliges Gerichtsverfahren zu vermeiden», so der Sprecher gegenüber «Fortune».
«Wir stehen hinter unseren Produkten und Geschäftspraktiken und sind davon überzeugt, dass die Verbraucher durch die Praxis, die eingeführt wurde, um ihnen bei der Suche nach ähnlichen Produkten zu helfen, weder getäuscht noch geschädigt wurden.» Bountiful halte sich an die Vorschriften und werde dies auch weiterhin tun.
Hattip: «Heise.de»
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