C&A: Modernisierungsschub – und keine Schliessungen in der Schweiz

Knapp zwei Drittel der Schweizer C&A-Filialen wurden in den letzten zwei Jahren umgekrempelt. Ab Februar stehen die nächsten Updates an.

14.11.2022
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Früh rundumerneuert: C&A-Modehaus in Zürich  |  PD
Der Modekonzern C&A hat in den vergangenen eineinhalb Jahren 730 Stores in Europa erneuert. Eine interne Zwischenbilanz nach 18 Monaten zeige «erhebliche Fortschritte bei der Umsetzung der Strategie zur Storemodernisierung», teilt das Unternehmen bei dieser Gelegenheit mit.
Bis Frühling 2023 sollen über 1000 Stores aufgefrischt sein. Das deutsch-belgisch-niederländische Unternehmen führt rund 1'300 Geschäfte in 17 europäischen Ländern.
In der Schweiz wurden bislang 59 C&A-Filialen modernisiert; insgesamt gibt es 93 C&A's hierzulande. Ab Februar 2023 steht nun bei den nächsten Stores ein Update an, wobei die genauere Planung allerdings noch offen ist.

«Regelmässige Analysen»

Mit dem Abbau von Filialen in der Schweiz müsse aktuell nicht gerechnet werden, teilt das Unternehmen auf Anfrage mit: «C&A führt regelmässige Analysen seines Store Portfolios durch und trifft darauf basierend Entscheidungen zur Modernisierung und zum Fortbestand von Filialen. Schliessungen in der Schweiz sind bislang nicht vorgesehen.»
Dies ist insofern bemerkenswert, als das von CEO Giny Boer angestossene Konzept nicht nur einen einheitlichen Look vorsieht, sondern auch einen Abbau von Standorten. Im letzten Jahr wurden rund 70 europäische Niederlassungen geschlossen.
C&A hat einen Sitz in Vilvoorde bei Brüssel und in Düsseldorf. Das 1841 in Holland gegründete Unternehmen ist in sechster Generation im Familienbesitz: Die Familie Brenninkmeijer hält C&A über ihre Cofra Holding in Zug.
Seit Januar 2021 ist mit Giny Boer eine familienfremde Managerin an der Konzernspitze.
Laut einer Einschätzung von GfK erzielte C&A in der Schweiz 2020 gut 340 Millionen Franken Umsatz und war damit nach H&M auf Rang 2 im Bekleidungs-Detailhandel. Ein Jahrzehnt davor, 2010, soll der helvetische Umsatz von C&A  noch gut 605 Millionen Franken betragen haben.
Auch C&A wandelt sich dabei mehr und mehr zum Omnichannel-Anbieter. Ziel ist es, dass bis 2026 die Hälfte des Umsatzes aus dem E-Commerce stammt.
«Wir möchten unseren Stores eine neue Rolle geben und sie nicht nur als reinen Point of Sale einsetzen», sagt Jason Morgan, Chief Operations Officer von C&A Europe. «So tritt das neue Markenlogo noch deutlicher in den Vordergrund und Kunden erhalten Zugang zu kostenlosem WLAN auf der gesamten Fläche.»
Die allgemeine Modernisierung sei ein wichtiger Teil der «One C&A»- Strategie, bei der das Modehaus als Omnichannel-Unternehmen etabliert werden soll – wobei dann den Filialen weiterhin eine wesentliche Rolle im persönlichen Kundenkontakt zukommt. —

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