Cremo AG: Es ist kompliziert
Der Freiburger Milchverarbeiter erlitt im vergangenen Jahr einen deutlichen Verlust.
15.05.2023Neuer Cremo-Truck mit dem neuen Cremo-Produkt Lattesso vor dem Hauptsitz in Villars-sur-Glâne | PDIn der neuen Mitteilung spricht das Management von einem «besonders komplizierten Jahr», und die Zahlen unterstreichen das: Der Umsatz des Freiburger Milchverarbeiters Cremo stieg im Jahr 2022 zwar leicht; er erreichte 513 Millionen Franken. Aber zugleich ergab sich ein drastischer Verlust von 21,5 Millionen Franken.
Dazu trugen die höheren Input-Kosten bei – zum einen bei der Milch (wo Mehrkosten von etwa 20 Millionen Franken anfielen), zum anderen auch bei Energie, Verpackungen und Reinigungsmitteln (was nochmals etwa 7 Millionen Franken ausmachte).
Auf der Gegenseite konnten die Cremo-Gruppe die höheren Kosten nicht direkt weitergeben. Damit erlitt die Vacherin- und Gruyère-Spezialistin zum vierten Mal innert fünf Jahren ein Defizit – und diesmal sogar in Rekordhöhe.
Dennoch gefährde der Verlust von 2022 das Unternehmen nicht, so die Mitteilung: Man habe genügend Eigenkapital, «um dieses schwierige Jahr wegzustecken und weiterhin in die Zukunft zu investieren.» Mit der Verstärkung der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrats sowie dem Start eines Transformationsprozesses können man «zuversichtlich in die Zukunft blicken», so der neue Präsident Georges Godel.
Das Milchverarbeitung-Unternehmen Cremo AG, gegründet 1927, ist im Besitz diverser Milchverbände und Genossenschaften; Hauptaktionär ist der Freiburger Milchverband (45,4 Prozent des AK). Cremo produziert und vermarktet unterschiedliche Milchprodukte, insbesondere Butter, Joghurts, Kaffeerahm-Portionen sowie die Käsesorten Le Gruyère AOC oder Vacherin Fribourgeois.
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