Deutsche Getränkeindustrie hilft Firmen, Kohlensäure zu finden
Eine Online-Plattform soll es Brauereien und Getränkeherstellern vereinfachen, gelagerte Kohlensäure zu lokalisieren.
4.10.2022Bild von: Giorgio Trovato on UnsplashOhne Kohlensäure kein Bier und kein Sprudelwasser: Gegen den Rohstoff-Mangel haben der Deutsche Brauer-Bund (DBB) und der Bayerische Brauerbund ein Online-Portal für Hersteller eingerichtet: Es soll den Austausch von (noch vorhandenen) Kohlensäurebeständen fördern.
In Deutschland ist zurzeit nur rund ein Drittel der üblichen Menge an Kohlensäure erhältlich, die als Nebenprodukt in der Ammoniak-Herstellung entsteht. Ammoniak aus Erdgas wiederum wird zur Produktion von Düngemitteln verwendet. Diese wurde wegen der gestiegenen Kosten für Erdgas durch den russischen Krieg in der Ukraine stark reduziert.
Viele mittelständische Brauereien und Abfüller von alkoholfreien Getränken wie auch Mineralbrunnen oder Fruchtsafthersteller werden laut der Branchenvereinigung aktuell überhaupt nicht mehr mit Kohlensäure beliefert und müssen deshalb ihre Produktion stark einschränken oder ganz einstellen.
«Mit der neuen Online-Plattform wollen wir kurzfristig eine Kontaktmöglichkeit für die Branche schaffen und in der aktuellen Krise Hilfe zur Selbsthilfe ermöglichen», wird Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des DBB, zitiert.
In der Mangellage suchten immer mehr Unternehmen aus der Brauwirtschaft und anderen Sparten der Getränkeindustrie dringend nach verfügbarer Kohlensäure, während andere Betriebe über Überschüsse aus der eigenen Produktion verfügten oder nicht genutzte Mengen auf Lager hätten.
Die betroffenen Branchen haben laut DBB-Mitteilung in einem gemeinsamen Hilferuf an die Bundesregierung und die EU-Kommission appelliert, dringend kurzfristige Massnahmen zu ergreifen, um die Ursache des Engpasses – die explodierenden Energiepreise – und damit die massiven Auswirkungen auf die Lebensmittelproduktion zu beseitigen.
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