Deutsche Händler erwarten eine flaue Weihnachtssaison
Die Branchen Haushalt-, Elektronik- und Sportwaren rechnen mit weniger Umsätzen. Selbst der Spielwarensektor hat nur geringe Hoffnungen auf gute Verkäufe.
13.11.2023Der deutsche Einzelhandel erwartet vor den umsatzstärksten Wochen des Jahres eine grosse Zurückhaltung der Konsumenten beim Einkaufen. Laut Befragungen des Handelsverbandes Deutschland (HDE), sind die Unternehmen in dem meisten Detailhandelssegmenten mit Blick auf die üblicherweise verkaufsstarken Monate November und Dezember wenig zuversichtlich.
Wer Möbel, Haushaltgeräte, Sportartikel oder Elektronik verkauft, hofft 2023 allenfalls auf ein ähnlich gutes Jahresende wie 2022. Insgesamt aber überwiegen die Stimmen, die eine schlechtere oder «deutlich schlechtere» Prognose abgeben. Auch Uhren-, Schmuck- und Buchhändler sind pessimistisch: nur jeder zehnte beziehungsweise fünfte glaubt an bessere Geschäfte als im Vorjahr.
Stimmung nach Branchen | Quelle: HDE-Trendumfrage Oktober/November 2023
Nur geringfügig besser schätzen die Nahrungsmittel-, Bekleidungs- und Spielwarenhändler den kommenden Weihnachtsverkauf ein. Maximal 20 Prozent von ihnen glauben an bessere Zahlen als 2022, während rund die Hälfte schlechtere Erwartungen hegt. Sogar 60 Prozent sind es im Spielwarensektor, der üblicherweise rund einen Viertel der Jahresumsätze in den beiden letzten Monaten erzielt.
Geschäftslage mittel bis schlecht
Der Handelsverband Deutschland erkennt mehrere Gründe für die – von den über 300 befragten Händlern vorweggenommene – Konsumflaute: Realeinkommensverluste aufgrund der hohen Inflation, weiterhin hohe Energiekosten sowie hohe Sparquoten. Angesichts von Kriegen und Krisen legen viele Deutsche ihr schwindendes Einkommen lieber auf die hohe Kante, als sie für Weihnachtsgeschenke auszugeben.
70 Prozent der befragten deuschen Handelsunternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage denn auch als «mittel», «schlecht» oder «sehr schlecht». Zwei Drittel von ihnen sind überzeugt, dass die Verbraucherstimmung «schlechter» oder gar «deutlich schlechter» als im Vorjahr sei. Nur 15 Prozent erwarten deshalb ein insgesamt «besseres» oder «deutlich besseres» Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr als 2022.
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