Deutschland: Alle Lebensmittel-Händler wollen Preise erhöhen

Auch im Non-Food-Bereich signalisiert der Handel, dass die deutsche Inflationsspirale flächendeckend weiterdreht.

5.10.2022
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Blumengeschäft: Auch hier herrscht Preisdruck  |  Bild von: Nick Night on Unsplash
Wieviele Firmen planen, demnächst ihre Preise zu erhöhen? Diese Frage stellt in Deutschland periodisch das Ifo-Institut. Die neuste Erhebung der Konjunkturforscher aus München ergab eine glasklare Aussage: 100 Punkte im Detailhandel für Lebensmittel.
Das heisst: Alle befragten Supermarkt- und Food-Unternehmen geben an, dass sie in den nächsten Monaten ihre Preise erhöhen wollen (beziehungsweise müssen). Im August hatte der Wert noch 96,9 Punkte betragen.
«Die Inflationswelle dürfte daher leider noch nicht abebben», sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser – zumal bei Gas und Strom «noch einiges in der Preispipeline» sei.
Im Nonfood-Handel planen insbesondere die Verkäufer von Drogerie-Artikeln Preiserhöhungen: Hier gaben gut 92 Prozent an, solche Absichten zu hegen. Bei Blumen, Pflanzen und Zoobedarf erreicht der Wert 89,6, bei Spielwaren 89, bei Velos 84,4 und bei Papier- und Schreibwaren 83,8.
Zum Vergleich: In der ganzen Wirtschaft liegt der Punktestand bei 53,5.
In der Industrie liegen die Bekleidungshersteller an der Spitze vorn, hier bekunden 83 von 100, dass sie ihre Preise erhöhen werden.
Hoch beziehungsweise überdurchschnittlich sind die Zahlen auch in der Gastronomie (87,4), im Facility Management (78,0) und bei Hotels (62,4).
Die Punkte bei den Ifo-Preiserwartungen geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per Saldo ihre Preise erhöhen wollen. Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen. Wenn alle befragten Unternehmen beabsichtigten, ihre Preise zu erhöhen, liegt der Saldo bei plus 100 Punkten. Das Ifo-Institut fragt nicht nach der Höhe der geplanten Preisänderung.


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