Die Lieferprobleme dürften noch ein Jahr lang anhalten

Besonders lange Durststrecken erwarten Spielwaren-, Elektro-, Möbel- und DIY-Handel. Im Food-Bereich entspannt sich die Lage eher.

6.07.2022
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Stecken derzeit oft in chinesischen Häfen oder in der Nordsee fest: Containerschiff, festgezurrt.   |   Bild von: Arjan van den Berg on Unsplash
In Deutschland melden 76 Prozent der Detailhändler, dass sie nicht alle bestellten Waren erhalten. Damit sank der Wert im Juni gegenüber dem Mai leicht (damals: 80 Prozent), sie lag aber höher als im April (67 Prozent).
Erhoben werden die Nachschub-Probleme vom Ifo-Institut in München, das in seiner monatlichen Konjunkturumfrage rund 9'000 Unternehmen befragt. Die Zahlen stammen zwar aus Deutschland – sie dürften aber die Nöte in der Schweiz ziemlich genau spiegeln.

«Dauerproblem»

«Auch in diesem Jahr wird es zu Weihnachten wieder Lücken in den Regalen geben», prognostiziert der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. «Die Lieferprobleme sind zu einem Dauerproblem für den Einzelhandel geworden.»
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Anteil der Unternehmen, die Lieferprobleme melden, in Prozent. Quelle: Ifo-Institut München.
Die längste Dauer der Lieferprobleme erwarten die Velohändler: Laut ihren eigenen Prognosen werden sie noch eineinhalb Jahre lang unter den globalen Engpässen leiden. Auch der Spielwaren- und Elektrogeräte-Handel rechnet damit, dass die Nachschub-Schwierigkeiten jetzt noch über ein Jahr anhalten werden.
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Dauer der Lieferprobleme: Erwartungen in Monaten, Durchschnittswerte. Quelle: Ifo-Institut München.
Ein schnelleres Ende der Lücken in den Regalen erwarten die Bekleidungsbranche (9 Monate) und die Supermärkte (8,2 Monate).
Und so hat sich die Lage auch bei den Lebensmittelhändlern etwas entspannt. Nachdem im Mai noch fast alle Probleme bei der Beschaffung meldeten, waren es im Juni noch rund 77 Prozent.
Auch im Bekleidungs-Business sank der Anteil um knapp 10 Prozentpunkte von 64,5 auf 54 Prozent.
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