Fenaco schuf letztes Jahr 300 neue Stellen
Der Agrarkonzern erreichte 2021 einen Rekordumsatz. Allerdings: 2022 dürfte schwieriger werden.
17.05.2022Die Genossenschaft Fenaco erzielte 2021 einen Nettoerlös von 7,4 Milliarden Franken; das waren 5,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Betriebsergebnis (Ebit) stieg um 1,6 Prozent auf 169 Millionen Franken. Damit erreichten beide Kennziffern den höchsten Wert seit der Gründung von Fenaco.
Alle vier Geschäftsfelder – Agrar, Lebensmittelindustrie, Detailhandel und Energie – trugen zum Wachstum bei.
Beim Detailhandel mit den Marken Volg und Landi betrug das organische Wachstum 2,5 Prozent; Preiseffekte steigerten die Zahl dann auf 3,0 Prozent.
Nach dem Ebit von 169 Millionen Franken ergab sich schliesslich eine Umsatzrendite von 2,3 Prozent. Der Unternehmensgewinn sank gegenüber dem Vorjahr um 7,5 Millionen auf 128 Millionen Franken. Fenaco erklärt dies mit tieferen ausserordentlichen Erträgen in diesem Jahr.
Die Genossenschaft beschäftigt insgesamt rund 11'300 Mitarbeitende auf durchschnittlich 9551 Vollzeitstellen. Im letzten Jahr schuf die Gruppe damit 307 neue Jobs.
Die Landi und deren Mitglieder – also Schweizer Bäuerinnen und Bauern – werden am Ergebnis der Fenaco mit 33 Millionen Franken beteiligt. Das sind 1,5 Millionen Franken mehr als im Vorjahr.
«Anspruchsvolles Jahr»
Zur Erinnerung: Fenaco umfasst 174 landwirtschaftliche Genossenschaften, die unter der Marke Landi auftreten; zudem sind einige andere Verbandsmitglieder am Konzern mit Sitz in Bern beteiligt. Indirekt gehört Fenaco also den 43'000 Genossenschaftern der Landis; laut Unternehmensangaben sind rund 23'000 davon aktive Landwirte.
Für 2022 erwartet das Fenaco-Management «ein anspruchsvolles Jahr». Der Nettoerlös dürfte die 7-Milliarden-Grenze zwar wieder übertreffen, beim Ergebnis drohe hingegen ein deutlicher Rückgang. Die Erklärung dafür ist vielschichtig:
- Die Lagerbestände von Getreide, Früchten, Gemüse und Kartoffeln seien tief;
- im Detailhandel nehmen die Corona-Sondereffekte ab;
- die internationalen Lieferketten sind nachhaltig gestört (was die Beschaffungskosten erhöht);
- der Ukraine-Krieg schafft weitere Unsicherheiten;
- die Preise für Energie und Rohstoffe erreichen Rekordwerte.
Ein Prozent mehr Lohn
Die Fenaco erhöhte per 2022 die Gesamtlohnsumme für die Mitarbeitenden um 1,0 Prozent. «In den letzten zwei Jahrzehnten gab es bei uns somit stets eine Lohnrunde, die über der Teuerung und dem nationalen Durchschnitt lag», kommentiert das Unternehmen dazu. Die Vorsorgegelder der Pensionskasse Fenaco werden zu 6,0 Prozent verzinst.
Weiter bekamen die Mitarbeitenden «im aussergewöhnlichen Geschäftsjahr» einen Lunchcheck-Gutschein im Wert von 100 Franken pro Person.
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