Frankreich führt «Trimester gegen die Inflation» ein

Speziell gekennzeichnete Grundnahrungsmittel in Filialen der grossen Supermarktketten sollen Konsumenten sparen helfen, glaubt die Regierung.

6.03.2023
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Filiale des Detailhändler Géant Casino | Bild: Youtube / Géant Casino
«Wir haben mit allen Detailhändlern eine Vereinbarung getroffen, um auf einer bestimmten Anzahl von alltäglichen Nahrungsmitteln möglichst tiefe Preise zu erreichen», kündigte der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire heute an. Das berichten verschiedene Medien in Frankreich (hier, hier).
Während der Monate März, April und Mai sollen die Detailhändler im Rahmen eines «Trimestre anti-inflation» ein bestimmtes Sortiment an Grundnahrungsmitteln, das sie selber aussuchen, mit einem Logo versehen, das auf Tiefstpreise hinweist.
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Signet der Regierungsaktion im Detailhandel | Bild: PD
Der politische Aktivismus gegen Preissteigerungen im Lebensmittelhandel kam nicht überall gleich gut an. Obwohl sich in einem Gespräch mit Minister Le Maire die meisten Händler der Initiative angeschlossen haben, bemerkte etwa der Chef der Kette E. Leclerc, Michel-Edouard Leclerc, trocken: «Ich habe nicht auf eine öffentliche Sitzung gewartet, um billiger zu werden.»

Starker Wettbewerb im Markt

Tatsächlich fragt es sich, ob eine reine Kennzeichnungsvereinbarung für die günstigsten Artikel einen Nutzen haben wird. Viele der Detailhändler unternehmen seit Beginn der Inflationssteigerungen im letzten Jahr Bemühungen zu Preissenkungen. Carrefour etwa fror im letzten Sommer 100 Produktepreise für 100 Tage ein.
Die Detailhandelslandschaft Frankreichs ist von starkem Wettbewerb gekennzeichnet. Neben den heimischen Grossverteilern wie Carrefour, E. Leclerc oder Auchan haben sich in den letzten Jahren auch Aldi und Lidl aus Deutschland mit ihrem Discountangebot etablieren können. Sie belegen heute Platz 9 beziehungsweise 5 auf der Rangliste der umsatzstärksten Einzelhändler in Frankreich.
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