Givaudan erkundet mit Neurowissenschaft, was Konsumenten wirklich mögen
Dazu kooperiert der Genfer Aromenhersteller mit dem italienischen Forschungsunternehmen Thimus. Das Ziel: unbewusste Prozesse zu entdecken, die den Konsum beeinflussen.
27.11.2023Was geht im Kopf vor, wenn der Mensch einen Espresso trinkt? | Bild: PD ThimusWenn Menschen etwas zu sich nehmen und dies zu beschreiben versuchen, klafft eine Lücke zwischen dem, was sie sagen, und dem, was sie tatsächlich erfahren haben. Dieser Überzeugung ist Fabio Campanile, seines Zeichens Global Head Science & Technology Taste & Wellbeing beim Schweizer Aroma- und Dufthersteller Givaudan. «Die Neurowissenschaften können der Schlüssel sein, um diese Lücke zu schliessen», so Campanile.
Um das zu erreichen, verstärkt Givaudan gegenwärtig seine Zusammenarbeit mit dem im italienischen Brescia beheimateten Forschungsunternehmen Thimus. Ziel ist es, mittels Neurowissenschaft herauszufinden, wie die Verbraucher ein Produkt während des gesamten Ess- oder Trinkerlebnisses wirklich empfinden, schreibt das Genfer Unternehmen auf LinkedIn zur Zusammenarbeit.
So habe Givaudan die Thimus-Technologie zum Beispiel in kürzlich durchgeführten Konsumententests zu pflanzlichen Softdrinks eingesetzt und dabei zwei Prototypen verglichen. Dazu setzt Thimus Headsets ein, die Signale aus dem Gehirn ausfzeichnen. Die Ergebnisse hätten gezeigt, dass die Konsumenten ein Konzept implizit als deutlich befriedigender empfanden als das andere – auch wenn sie es selber anders beurteilen.
- Givaudan setzt auch KI ein:
Givaudan habe das Getränk so verbessern können, dass es sich im Mund angenehmer angefühlt habe. Der neurowissenschaftliche Ansatz kann laut Campanile so «die Art und Weise, wie wir mit unseren Kunden zusammenarbeiten, revolutionieren, die Konsumenten immer zufriedener machen und die Art und Weise, wie sich die Welt ernährt, verändern, indem sie eine nahrhaftere Auswahl an Lebensmitteln ermöglicht».
Givaudan beabsichtigt, die Technologie schrittweise einzuführen und in einigen Märkten für ausgewählte Kunden verfügbar zu machen.
Hattip: «Food and Drink Business»
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