Grossbritannien: Supermarkt-Preise ausser Rand und Band

Die Lebensmittel-Inflation erreichte im August Rekordwerte. Aldi und Lidl profitierten davon.

16.08.2022
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Aldi-Kundin in Grossbritannien   |   Bild: Aldi UK
Die Teuerung der Lebensmittelpreise in Grossbritannien erreichte im August 11,6 Prozent – das ist der höchste Stand seit mindestens 2008.
Oder anders: Die Entwicklung wird vom Marktforschungsunternehmen Kantar gemessen – und dieses teilt mit, dass es der grösste Preisanstieg war, seit es vor 14 Jahren begann, die Supermarkt-Preise zu tracken.
Und nochmals anders formuliert: Der durchschnittliche jährliche Warenkorb – eine Messeinheit, die Kantar benutzt – verteuerte sich um 533 Pfund.
Speziell steil war die Teuerung bei landwirtschaftlichen Gütern wie Butter, Milch und Geflügel. Im Hintergrund stehen wiederum höhere Energiekosten, Lieferprobleme (insbesondere wegen des Ukraine-Krieges) sowie Logistik- und Abstimmungsprobleme im Gefolge des Brexit.

Rettungsanker Eigenmarken

Laut den Erhebungen von Kantar reagieren Mr. and Mrs. Consumer, indem sie zu Eigenmarken wechseln: Hier stiegen die Umsätze um 7,3 Prozent.
Und sie gehen vermehrt zum Discounter. Die Verkäufe von Lidl Grossbritannien und Aldi – den am schnellsten wachsenden Discountern – legten in den vergangenen drei Monaten zweistellig zu. Gemeinsam konnten die beiden deutschen Unternehmen ihren Anteil am Grocery-Markt um 1,8 Prozentpunkte steigern. Aldi stehe kurz davor, Morrisons zu überholen und zur viertgrössten Lebensmittelhändler im Königreich aufzusteigen.

  • Mehr: «Euronews», «The Guardian», «ESM».

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