Haltbarkeit: Das Auge schaut aufs Datum
Eine US-Studie zeigt, dass die Hälfte aller Konsumenten beim Check der Haltbarkeit nur die Datumsangabe beachtet. Dadurch entsteht zusätzlicher Foodwaste.
3.08.2023letzte Aktualisierung: 27.05.2024
Beim Blick in den Kühlschrank sehen viele nur eines: das Datum zur Haltbarkeit auf den Packungen. Was «durch» ist, kommt weg. Was «noch drin liegt», wird verspiesen. Ob vor der Datumsangabe «Zu verbrauchen bis...», «Mindestens haltbar bis...» oder «Zu verkaufen bis...» steht, spielt dabei oft keine Rolle.
Die Hälfte der Konsumenten achtet sich nämlich nur auf die Zahlenangabe, glaubt man einer neuen Untersuchung der Ohio State University, die jüngst im Fachmagazin «Waste Management» veröffentlicht wurde. Die Übungsanlage: Mittels Eye-Tracking wurde überprüft, wie viel Aufmerksamkeit 68 Personen auf jene Angaben richten, die auf Lebensmittelverpackungen vor dem Ende der Geniessbarkeit warnen.
Sie prüften dabei Behälter mit Milch, die 12 Prozent der in US-Haushalten weggeworfenen Lebensmittelmenge ausmacht. Das Ergebnis: Bis zur Hälfte der Probanden entschieden sich allein aufgrund eines kurzen Blicks aufs Datumsetikett dafür, eine einwandfreie Milch in den Abfluss zu schütten. Sie beachteten die Angaben «Sell by», «Best if used by» oder «Use by» schlicht nicht.
Dabei ist die Diskussion darüber, ob oder in welcher Weise Verkaufs- und Verbrauchsdaten auf Lebensmitteln sinnvoll sind, seit Jahren im Gang. Und Konsumenten werden von Grossverteilern, Umwelt- und Konsumentenschützern gleichermassen gebetsmühlenmässig aufgefordert, mit den Augen genau hinzuschauen, was da steht – sowie am besten zusätzlich ihr Riechorgan als idealen Detektor für Verdorbenes zu verwenden, um Foodwaste zu verhindern. Die Studie macht klar: Die Gebetsmühlen müssen weiter mahlen.
Hattip: «New Food Magazine»
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