Hochdorf Holding meldet positiven Abschluss 2023
Die Milchverarbeiterin schafft den Turnaround und macht Gewinn – eigentlich. Aber die Suche nach Investoren läuft weiter.
21.03.2024Ziel erreicht: Die Hochdorf Holding setzt ihren Transformationsprozess um und schliesst 2023 mit einem positiven Betriebsgewinn von 7,8 Millionen Franken ab. Wesentlich zum Ergebnis beigetragen habe ein markantes Wachstum im Geschäftsbereich Infant Nutrition (+30 Prozent) meldet der Bimbosan-Hersteller in der heutigen Mitteilung.
Die Bruttomarge sei um um 5,5 Prozentpunkte gestiegen, der operative Cashflow mit 13,8 Millionen positiv. Damit sei der Turnaround gelungen.
Profitabel, aber im Minus
Hochdorf ist hinter Emmi und Cremo die drittgrösste Schweizer Molkerei. Ralph Siegl, CEO und Delegierter des Verwaltungsrats der Holding sagt: «Unter schwierigen Bedingungen am Milchmarkt haben wir bewiesen, dass unsere strategische Ausrichtung stimmt. Wir verfügen über ein profitables Geschäftsmodell mit viel Entwicklungspotenzial.»
Zwei strategisch gewollte Faktoren seien die Grundlage für diese Entwicklung gewesen: starkes Wachstum im Bereich Babynahrung sowie der Fokus auf die Ertragsqualität im Bereich Food Solutions.
Nicht so gut lief es im Bereich Food Solutions, also bei Produkten mit Milchinhaltsstoffen: minus 3,7 Prozent – zu einem Nettoerlös von 205 Millionen. Das Ergebnis sei belastet von der deutlich erhöhten Differenz zwischen Schweizer Richtpreisen für Milch, den Notierungen in der EU und der Verzögerung beim Export-Preisausgleichs-Mechanismus der Milchbranche.
Aber eben: Wie bekannt, sucht das Hochdorf-Management nach Investoren. Neue Informationen dazu gibt es im Rahmen des Jahresabschlusses nicht («Ansprache von Investoren läuft», so der Titel). Es seien noch keine Entscheide gefallen.
Hohe Schuldenlast
Die Eigenkapitalquote betrug Ende letzten Jahres 58 Prozent, die Nettoverschuldung 52 Millionen. Der Verwaltungsrat beantrage darum der Generalversammlung, auf eine Dividende zu verzichten. Die Zinszahlungen für den Hybrid-Bonds wird Hochdorf ein weiteres Jahr aufschieben. Das reiche aber nicht aus, um die 2020 entstandenen Altlasten zu tragen. Darum werde die Suche nach potenziellen Investoren intensiviert.
Die Produktionszusammenlegung in Sulgen sei beschlossen, die Anlagen würden ergänzt. Dies für die margenstarke Babynahrung und Spezialitäten nötig. Bis spätestens Mitte 2026 werde die Produktion am Standort Hochdorf eingestellt, die Administration verbleibe vor Ort.
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