Die Idee: Eine Einkaufskorb-Police
Der Retail-Riese Carrefour offeriert gemeinsam mit einem Assekuranz-Konzern eine «Kaufkraft-Versicherung». Nebeneffekt für den Detailhändler: mehr Kundentreue.
11.12.2023letzte Aktualisierung: 21.06.2024Soll auch im Notfall offen sein: Carrefour-Markt | PD
Die Unternehmen nennen das Produkt «Garantie Pouvoir d'Achat». Und das ist, wie der Name schon sagt, eine Versicherung, mit der man sich gegen einen Kaufkraft-Verlust schützen kann.
Das neue Angebot wurde jüngst von Carrefour gemeinsam mit dem Versicherungskonzern CNP Assurances lanciert – und das Prinzip geht so: Für eine kleinen monatlichen Betrag erhält man im Versicherungsfall monatliche Einkaufsgutscheine von Carrefour. Damit man sich den normalen Warenkorb und den Grundbedarf auch weiter leisten kann, wenn man wegen ausserordentlichen Ausgaben, wegen Krankheit oder Arbeitslosigkeit einmal knapper dran ist.
Die monatlichen Beträge liegen – je nach Police – beispielsweise bei 2,90 bis 3.90 Euro. Je nachdem erhält man dann im Versicherungsfall ein monatliches Einkaufs-Guthaben bei Carrefour für 75 bis 150 Euro. Als Versicherungsfall gilt beispielsweise Stellenverlust oder Berufsunfähigkeit, und im Fall einer schweren Behinderung kann der Monatsbetrag dann bis 500 Euro steigen.
«Inflations-Booster»
Carrefour und CNP bieten auch teurere Policen mit Prämien bis zu 8.90 Euro respektive einer Kaufkraft-Garantie bis 1'000 Euro pro Monat. Allerdings gibt es eine zeitliche Obergrenze: Nach neun Monaten läuft die Unterstützung jeweils aus.
Zum Angebot dieser Warenkorb-Versicherung gehört zudem ein «Inflations-Booster»: Carrefour und CNP versprechen, dass die Vouchers der Inflation angepasst werden (wenn auch mit einem Deckel bei 10 Prozent). Das heisst: Der Wert der Einkaufsgutscheine wird der Teuerung angepasst, die entstanden ist zwischen dem Vertragsabschluss und dem Jahr, an dem ein Kunde oder eine Kundin in Probleme gerät.
Für Carrefour hat das Angebot den positiven Nebeneffekt, dass die Kunden dem Detailhändler noch in einer Situation die Treue halten, wo sie eigentlich zu billigeren Händlern wechseln müssten.
Allerdings gab es in Frankreich auch negative Reaktionen auf die Ankündigung: Pascal Brice, der Präsident des nationalen Hilfswerke-Dachverbands, erachtete es als skandalös, dass es jetzt bereits eine Absicherung der grundlegenden Bedürfnisse braucht.
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