Ikea-CEO Abrahamsson: «Höhere Preise quälen meine Seele»

Der Chef der Holding Inter Ikea rechtfertigt steigende Sortimentspreise mit teureren Rohwaren und gibt sich zerknirscht – trotz gestiegenem Umsatz.

14.10.2022
image
Jon Abrahamsson Ring, CEO der Holding Inter Ikea Group | Bild: PD Ikea
Das Geschäft läuft (noch) wie geschmiert, die Umsätze von Ikea sind im Bilanzjahr 2021/22, das am 31. August endete, um 6,5 Prozent auf 44,6 Milliarden gestiegen – wenn auch vor allem aufgrund höherer Preise, während die Volumina stagnieren.
«Es quält meine Seele, dass wir die Preise erhöhen mussten», gab sich der CEO der Ikea-Beteiligungsgesellschaft Inter Ikea Group, Ian Abrahamsson Ring, gegenüber der Agentur Bloomberg enttäuscht. Leider könne sein Unternehmen die gestiegenen Preise für Rohmaterialien und Transporte nicht ignorieren.
In den letzten zwei Jahren habe der Möbelkonzern eine Milliarde Euro investiert, um die Preishausse zu dämpfen. Erschwinglichkeit seit für Ikea heute wichtiger denn je, fügte Abrahamsson Ring hinzu, da das Verbrauchervertrauen angesichts wachsender Ängste vor einer weltweiten Rezession abnehme. Trotz der hohen Inflation versuche das Unternehmen, die Preise in diesem Jahr so niedrig wie möglich zu halten.

Billy-Regal 50 Prozent teurer

Ikea beobachte, dass die Verkäufe im Niedrigpreissegment, das etwa die Hälfte des Sortiments ausmacht, derzeit überdurchschnittlich gut laufen: «Die Leute sind einfach auf der Suche nach guten Preisen.» Für das laufende Geschäftsjahr ist Abrahamsson Ring vorsichtig optimistisch – in der Hoffnung, dass die Lieferkettenprobleme und die Inflation in den Griff zu kriegen seien.
Im Sommer hatten Medien berichtet, dass Billy – Kultregal und Kassenschlager von Ikea – in einigen Märkten um die Hälfte teurer wurde. In der Bilanz-Medienmitteilung hält das Unternehmen allerdings fest, dass ihr populärstes Möbelstück in der neuen Version nachhaltiger sei als das alte Modell.
image
Billy, das populäre Bücherregal von Ikea, wurde massiv teurer | Bild: PD Ikea

  • möbel
  • handel
  • inflation
  • non-food
  • esg
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Galaxus, Amazon, Zalando: Hier kaufen Schweizer online ein

Die Migros-Tochter hält sich vor der ausländischen Konkurrenz. Ricardo und Microspot führen das Mittelfeld der beliebtesten virtuellen Märkte an.

image

Inflation wird auch in der Schweiz zur Hauptsorge

Ein neues Stimmungsbarometer von GfK macht deutlich, dass Geldsorgen rasch an Bedeutung gewonnen haben.

image

Bauhaus setzt wie Hornbach auf flexible Arbeitszeiten

Der Baumarkt-Betreiber erlaubt seinen Mitarbeitern in Deutschland freier gestaltbare Arbeitsmodelle und geht damit in dieselbe Richtung wie Konkurrent Hornbach.

image

Grösstes PayTech Europas: Nets in der Schweiz wird zu Nexi

Nets in der Schweiz sowie Concardis in Deutschland und Österreich treten neu als Nexi auf. Mit dem einheitlichen Marktauftritt bringt Nexi Schweiz die innovativen Zahlungslösungen der Gruppe zu attraktiven Preisen an die Ladenkassen und in die Webshops der Schweizer Händler.

image

Decathlon baut sein Schweizer Filialnetz aus

Im Herbst kommen vier neue Standorte in Biel, Bern, Davos und Martigny dazu.

image

Lego bleibt beim Plastik – also beim Öl

Der Spielwaren-Konzern wird seine Steine und Figuren nun doch nicht aus rezykliertem PET herstellen.