Klimaopfer: In Frankreichs Ladenregalen fehlen die Perrier-Flaschen

Die Nestlé-Marke gibt als Gründe für den Lieferunterbruch die anhaltende Trockenheit in der Region der Quelle und den Mangel an Kohlensäure an.

29.03.2023
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Werbung für Perrier-Wasser | Bild: Youtube / Nestlé Waters (Screenshot)
In den Getränkeregalen der französischen Lebensmittelhändler tut sich aktuell eine Lücke auf: Es mangelt an den grünen, bauchigen Perrierflaschen. Französische Medien stellen die Frage, warum die Mineralwasserquelle – zumindest im Detailhandel – versiegt (hier, hier) und werden von der Perrier-Besitzerin Nestlé Waters auf drei Ursachen verwiesen:
  • Die «klimatischen Ereignisse» der letzten Monate, die mit abwechselnden Trockenheitsepisoden und starken Regenfällen häufiger und intensiver geworden seien. Die Quelle des Perrier-Wassers liegt in Vergèze im Departement Gard, das seit Monaten unter Trockenheit leidet.
  • Der Mangel an Kohlensäure im Gefolge des russischen Angriffs auf die Ukraine. Denn die Blöterli sind ein Nebenprodukt der Herstellung von Dünger, für die wiederum Erdgas verwendet wird.
  • Zusätzlich sind die Produktionskosten infolge der hohen Inflation in Frankreich gestiegen. Im Februar 2023 lag sie bei 6,3 Prozent.
Als Folge werde Nestlé nun «die Modernisierung unseres Standorts in Vergèze» beschleunigen, erklärt der Konzern, «um die Zukunft unserer Aktivitäten langfristig zu sichern und gleichzeitig ein nachhaltiges Management der Wasserressourcen zu gewährleisten».
In der Zwischenzeit beeinträchtige die Lage «eine vollständige Verfügbarkeit der Perrier-Produkte, insbesondere in Supermärkten».
Einen Zeitpunkt für das Ende des Mangels und eine Rückkehr zur Normalität nennt Nestlé nicht. Spekultiert wird in Frankreich über eine Dauer von mehreren Monaten. «Wir tun unser Bestes», wird die Geschäftsleitung von Nestlé Waters in Frankreich zitiert.
Nestlé-Bilanz 2022

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