Belgien: Auch Delhaize senkt Preise für Eigenmarken
Eine spezielle Reaktion auf die Teuerung breitet sich aus im europäischen Detailhandel: Ausgewählte Preise werden gesenkt. Delhaize denkt dabei auf die Gesundheit.
20.06.2022Wenn die Inflation kommt, dann kommen die Detailhandels-Ketten der geplagten Kundschaft entgegen und senken die Preise auf ausgewählten Produkten. Konkreter: Sie vergünstigen ihre Eigenmarken.
Das jüngste Beispiel bietet Delhaize, also die belgische Supermarkt-Kette mit rund 2'500 Geschäften und rund 20 Milliarden Franken Umsatz. Das Unternehmen – Teil des internationalen Ahold-Delhaize-Konzerns – wird die Preise von 500 Produkten des Grundbedarfs heruntersetzen, und zwar um 5 bis 30 Prozent.
Das Besondere am Projekt der Belgier: Sie reduzieren insbesondere die Preise bei Gütern mit einem guten Nutriscore.
Kein Werbegag
«In Zeiten hoher Inflation können wir nicht gleichgültig zusehen, wie die Gefahr steigt, dass die Konsumenten Zuflucht suchen bei minderwertigen und weniger gesunden Produkten», sagt Xavier Piesvaux, der CEO von Delhaize. Und weiter: «Hier geht es nicht um einen Werbegag von ein paar Wochen.»
Arnold Delhaize stellt sich damit in eine zunehmend lange Reihe von Handelsketten, die ihre Kunden mit einer Preisfixierung bei ausgewählten Produkten umwerben. Mitte Juni hatte bereits die britische Drogerie- und Apotheken-Kette Boots das Versprechen abgegeben, die Preise für mehr als 1'500 Eigenmarken-Produkte zu fixieren: keine Erhöhungen bis Ende Jahr.
Boots, Iceland, Superdrug, Morrisons, Asda
Damit wolle man den inflationsgeplagten Menschen die Sicherheit bieten, «dass sie sich entscheidende Güter für Körperpflege, Gesundheit und Hygiene auch künftig werden leisten können», erklärte der Konzern den «Price Lock Promise».
Weiter wird der britische Lebensmittelhändler Iceland 60 Produkte auf dem Preis von 1 Pfund belassen. Die Kosmetik-Kette Superdrug verpflichtete sich bereits im April, bei 100 Alltags-Gütern die Preise nicht zu erhöhen – für mindestens ein Jahr. In Neuseeland fixierte der dortige Supermarkt-Riese Countdown die Preise von 500 Gütern des täglichen Bedarfs. Weitere Beispiele bieten die Supermarkt-Ketten Morrisons und Asda.
Artikel teilen
Loading
Comment
Home Delivery
Auch interessant
Detailhandelsumsätze: Kleiner Lichtblick im Oktober
Insbesondere im Non-Food-Bereich stiegen die Verkäufe im Herbstmonat etwas an.
Orell Füssli nominiert Pascale Bruderer für den Verwaltungsrat
Gleichzeitig hebt das Drucktechnik- und Buchhandelsunternehmen die Prognosen für das laufende Jahr.
CoffeeB: Migros bekommt weiteren Vertriebskanal in Deutschland
Das Kaffeebällchen-System von Delica wird bald auch über den Discounter Netto verkauft. Zu einem erstaunlichen Preis.
Amazon eröffnet in London einen Secondhand-Laden
Der Onlineriese wird stationär, um sparsamen Kunden auf die Weihnachtssaison hin Gebrauchtwaren und Reparaturen schmackhaft zu machen.
Nestlé entwickelt Neo-Milch mit weniger Laktose und weniger Kalorien
Das Produkt namens N3 soll «als Basis für die nächste Generation von Nutrition-Produkten dienen».
Die Tarte Citron kommt jetzt aus dem Automaten
Das nächste Shop-Experiment findet sich in Frankreich: Dort lanciert eine Premium-Konditorei einen 24-Stunden-Store.