Kanton Bern: Bäckereikette in Konkurs

Die Bäckerei Galli war eine bekannte Marke in der Region. Nun verlieren 30 Personen in Thun und Steffisburg ihre Stelle.

16.06.2022
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Galli-Standort in der Thuner Innenstadt   |   PD
Die Bäckerei Confiserie Galli AG in Thun ist geschlossen. Gestern wurden die rund 30 Angestellten des Unternehmens von einer Vertreterin des Konkursamts sowie von der Regionalen Arbeitsvermittlung darüber informiert. Dies berichten unter anderem «Thuner Tagblatt» und «Radio Beo».
Die Bäckerei Galli hatte vier Standorte in Steffisburg und Thun. Erst im Mai 2021 hatte die Familienfirma eine neue Filiale in Thun lanciert, nachdem sie die dortige Bäckerei Fahrni übernommen hatte; und per Januar 2020 hatte sie die Bäckerei-Konditorei-Café Brötie in Thun übernommen.

«Riesenverlust»

Dass das Unternehmen mit 140jähriger Geschichte – in Familienbesitz in fünfter Generation – zum Konkursrichter muss, erstaunt sowohl die Angestellten als auch andere Betroffene. «Das ist sehr überraschend für mich», sagte Barbara Kohler vom Gewerbeverband Steffisburg zur «Thuner Tagblatt». Die Schliessung sei ein «Riesenverlust fürs Dorf». Steffisburg war der Haupt-Standort des Unternehmens.
Der entscheidende Anlass für den Zusammenbruch ist nicht bekannt. Grundsätzlich dürfte sich im Schicksal des Unternehmens aber die bekannte Zwickmühle zeigen, in der die Branche steckt: Für Einzelbäcker ist es zunehmend schwer, die Anforderungen zu erfüllen und dabei preisdeckend zu arbeiten; auf der anderen Seite machen expandierende Filialfirmen und die Frischback-Angebote der Supermärkte erheblich Druck.
Diese Entwicklung wurde durch erst durch Covid-19 und jetzt durch die stetig steigenden Preise im Einkauf verschärft.
«Entweder man ist klein und spezialisiert, oder man ist gross – sonst wird es sehr schwierig»: So beschrieb Silvan Hotz, Präsident des Bäcker-Confiseurmeister-Verbands (SBC), jüngst die Branchen-Entwicklung in der «Handelszeitung».
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